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Profis 17.01.2024 - 18:30 Uhr

Papela: "Ich kenne den FSV nur als Bundesligist"

Das Eigengewächs stand gegen Wolfsburg zum zweiten Mal in seiner noch jungen Karriere in der Bundesliga-Startelf der 05ER. Ein Gespräch über die Ausbildung am Bruchweg, den Traum von der MEWA ARENA sowie den Abstiegskampf.

Beim Remis gegen Wolfsburg kam Merveille Papela zu seinem 14. Bundesliga-Einsatz.

Lange musste sich Merveille Papela gedulden. Zwischen seinem Bundesliga-Debüt am 3. Januar 2021 - einem 2:5 beim FC Bayern München unter dem damaligen Interimstrainer Jan Siewert - und seinem ersten Startelf-Einsatz gegen Heidenheim im vergangenen Dezember lagen fast drei Jahre. Der am Donnerstag 23 Jahre jung werdende Profi musste sich in Geduld üben, sammelte immer wieder Spielpraxis in der Regionalliga (50 Einsätze) und über ein Lehrjahr, das er in der zweiten Liga beim SV Sandhausen (19 Spiele, zwei Tore) verbrachte. Doch das Warten hat sich gelohnt, wie er findet und sagt: "Ich bin glücklich, dass ich immer weitergekämpft und mich durchgesetzt habe. Es macht mich stolz, jetzt fester Bestandteil des Profikaders bei Mainz 05 zu sein."

Der 2001 in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt geborene Papela gehört einer Generation an, die den FSV nur als Erstligist kennt. Als die 05ER 2009 letztmals aufstiegen (und seither nie wieder ab), war der Mittelfeldspieler gerade acht Jahre alt. "Ich kann mir Mainz 05 nicht in der zweiten Liga vorstellen, ich kenne den FSV nur als Bundesligist", sagt er mit Blick auf den Abstiegskampf, in dem sich die Rheinhessen in den kommenden Monaten bewähren müssen. Eine Tatsache, die in Erinnerung rufen dürfte, dass der Status des etablierten Bundesligisten nie als selbstverständlich angesehen werden darf, sondern vielmehr Ergebnis harter Arbeit sowie gemeinschaftlicher Kraftakte auf und neben dem Rasen ist und bleibt. Woche für Woche, Jahr für Jahr. Allzu viele Gedanken an einen Abstieg möchte Papela allerdings gar nicht erst verschwenden. Vielmehr sei er "überzeugt von der Qualität unserer Mannschaft". "Über viele Jahre haben wir es geschafft, oben zu bleiben, und dieses Jahr werden wir es auch schaffen", ist der Profi überzeugt. "In der aktuellen Phase ist es wichtig, dass wir nicht in Panik geraten, sondern weiterhin einen kühlen Kopf behalten, an uns glauben. Wenn wir positiv bleiben, entwickeln wir daraus Stärke und Selbstvertrauen. Das wird jedem Einzelnen und uns als Mannschaft auf dem Platz helfen." 

Zweifel daran, dass der FSV für Papela, der 2011 vom TSV SCHOTT Mainz ins Nachwuchsleistungszentrum am Bruchweg wechselte, eine Herzensangelegenheit ist, verbieten sich. Seine tiefe Verbundenheit unterstreicht auch sein persönlicher Rückblick auf seine Kindheit und Jugend im Verein: "Mainz und der FSV bedeuten für mich Heimat, Familie. Hier bin ich groß geworden, habe Freunde kennengelernt, bin zur Schule gegangen. Ich wurde am Bruchweg ausgebildet und bin nun Profi geworden. Ich habe in der Stadt und im Verein alles zum ersten Mal erlebt", so der ehemalige U-Nationalspieler des DFB. 

Von der U11 bis zur U19 durchlief Papela alle Jugendmannschaften beim FSV und durfte dabei unter anderem Jonny Burkardt zu seinen Teamkollegen zählen.

Begründete Zuversicht im Kampf um den Klassenerhalt

Dass  die 05ER sich im ersten Pflichtspiel des Jahres gegen den VfL Wolfsburg mit einem Punkt begnügen mussten, schmälert die Hoffnung auf den Klassenerhalt bei Papela keineswegs. "Es war das erste Spiel im neuen Jahr und es gibt noch viel nachzuholen. Wir bleiben optimistisch, dass wir uns weiter steigern und das in der Rückrunde gemeinsam regeln werden." Im Training zeichne sich zunehmend ab, dass der Prozess voranschreitet und es aus Sicht des Eigengewächses nur eine Frage der Zeit sei, bis der Knoten auch im Spiel platzen werde:  "Dort machen wir die Tore und ich bin voller Zuversicht, dass es im Spiel auch sehr bald funktionieren wird. Das ist ein Prozess. Wir müssen dranbleiben, dann werden wir auch belohnt. Ich spreche, denke ich, für das ganze Team, wenn ich sage, dass der Trainer einen super Job macht und uns als Spielern ein gutes Gefühl gibt." 

Allen voran Papela selbst, dem Jan Siewert nicht nur zum Bundesliga- sondern jüngst auch zum Startelf-Debüt verholfen hatte. Ein Moment, den der 22-Jährige nie vergessen wird. "Für mich wurde damit ein Traum wahr", sagt er. "Ich bin hier aufgewachsen, war als Balljunge im Stadion dabei und habe immer wieder davon geträumt, eines Tages selbst vor der Kulisse spielen zu dürfen." Der Lohn harter Arbeit, die nun weitergehen muss. Um erstklassig zu bleiben und die Einsatzzeiten im besten Fall immer weiter zu steigern. Die nächste Herausforderung wartet bereits am Freitagabend (20.30 Uhr, hier gehts zum Onlin-Ticketshop), wenn Tabellennachbar Union Berlin zum Rückrunden-Auftakt in der MEWA ARENA zu Gast ist. "Beide Mannschaften stecken im Abstiegskampf. Ich erwarte viele Zweikämpfe. Natürlich wird es auch darauf ankommen, möglichst viele zweite Bälle zu gewinnen, hinten gut zu stehen und vorne im richtigen Moment zuzustechen." 

Ob in der Startelf oder als Ersatzspieler, Papela wird auch für die anstehende Aufgabe brennen und seinen Weg konsequent weitergehen. Seinen ganz eigenen, den "TheMeyWay", einen Hashtag, den er auf seinem Social-Media-Kanal nutzt und nun erklärt: "Als ich noch jünger war und meine Eltern mir Schuhe gekauft haben, habe ich sie 'The Mey Way' getauft. Mein Bruder und ich kamen auf die Idee und seitdem benutze ich “TheMeyWey“ als Hashtag auf Instagram. Es beutet, einfach mein Ding zu machen und in jeden Tag mit dem Anspruch an mich selbst zu gehen, besser zu werden."