Vorberichte 14.10.2015 - 10:01 Uhr
„Menschlich wertvoll“
Jonas Hofmann kehrt am Freitag mit Borussia Dortmund in die Coface Arena zurück
Es begann verheißungsvoll für Jonas Hofmann, das vergangene Jahr in Mainz. Der Dortmunder Offensivspieler wurde an den Bruchweg ausgeliehen, um dort mehr Spielpraxis zu bekommen. Der damalige U21-Nationalspieler schlug auch ein wie eine Bombe, wurde dann aber von zwei langwierigen Verletzungen zurückgeworfen. Am Ende wurde es deshalb dann doch nur bedingt was mit der Spielpraxis. Dennoch hat der sympathische Heidelberger die Herzen der Mainzer im Sturm erobert. Nun kehrt Hofmann am Freitag in die Coface Arena zurück. Und freut sich auf sein altes Wohnzimmer.
Am Freitag geht es für dich gemeinsam mit Borussia Dortmund in dein zwischenzeitliches Wohnzimmer, zurück in die Coface Arena. Wie ist die Gefühlslage so kurz vor dem Spiel?
Jonas Hofmann: „So wie sie in der vergangenen Saison vor dem Auswärtsspiel in Dortmund war. Am Anfang ist es immer ein bisschen komisch, einfach weil man so viele kennt. Aber wenn es dann losgeht und das Spiel angepfiffen wird, kann man das schon gut ausblenden. Schließlich muss man da auch voll konzentriert sein. Aber es wird auch total schön sein, alle wiederzusehen.“
Dabei lag über dem Jahr in Mainz der Schatten zweier längerer Verletzungen für dich –war die Zeit am Bruchweg für dich trotzdem wertvoll?
Jonas Hofmann: „Auf jeden Fall. Ich habe eine Menge an Erfahrungen gewinnen können. Ich habe viel Neues gelernt, ein neues Umfeld erlebt, tolle Menschen getroffen und auch meinen Körper ein bisschen besser kennen gelernt. Das ist viel wert. Solche Erfahrungen sind auch wichtig für die Entwicklung.“
Nach Jürgen Klopp ist mit Thomas Tuchel nun der nächste Mainzer Trainer Chef-Coach in Dortmund. Wie ist die Arbeit mit ihm?
Jonas Hofmann: „Er legt absoluten Wert darauf, dass jeder im Training immer 110 Prozent gibt und ehrgeizig und voll konzentriert an die Sache geht. Wir arbeiten auch an den kleinen Details, die ihm als Trainer und uns als Mannschaft wichtig sind. Er ist ein starker, akribischer Trainer, von dem ich absolut das Gefühl habe, dass er jeden einzelnen Spieler und auch mich weiterbringen kann.“
Ihr seid fulminant gestartet, dann gab es im Duell gegen den anderen Meisterschaftsanwärter Bayern München einen herben Dämpfer. Abseits des öffentlichen Labels als der Bayern-Herausforderer Nummer eins, wo siehst du den BVB in dieser Saison?
Jonas Hofmann: „Mit Bayern vergleichen tut uns nur die Öffentlichkeit, wir messen uns auf Dauer nicht mit ihnen. Wir wissen, dass der FCB über eine ganze Saison in einer eigenen Klasse spielt. Daher lassen wir uns nicht von dem Gerede um Meisterschaft und Co. aus der Ruhe bringen, wir wollen einfach konzentriert unsere Arbeit machen. Wichtig für uns ist, dass wir die Punkte gegen die anderen Mannschaften holen – wir hätten in Hoffenheim die Punkte nicht liegenlassen müssen und gegen Darmstadt auch mal glücklich gewinnen dürfen. Aber die Lage ist dennoch entspannt – wir sind immerhin Zweiter, und damit können wir hochzufrieden sein.“
Von außen wirkt es so, als wären sich Mainz und Dortmund von der Spielanlage her recht ähnlich. Wie würdest du als Experte, der in beiden Teams gespielt hat, die Stärken der Mannschaften beschreiben? Und was für ein Spiel wird uns am Freitag erwarten?
Jonas Hofmann: „Unsere Stärken sind unser Gegen-Pressing, unser Umschaltspiel, und unser Spiel im Ballbesitz. Aber die Mainzer haben in dieser Runde schon gezeigt, dass sie auch gut sind in diesen Bereichen. Und gegen Darmstadt hat man gesehen, dass sie auch gegen tief stehende Gegner Tore schießen können. Für uns wird das ein ziemlich hartes Spiel, aber ich denke für Mainz auch. Ich erwarte einen echten Fight auf dem Rasen.“
Und zum Abschluss: Worauf freust du dich am Freitag am meisten?
Jonas Hofmann: „Alle wiederzusehen – das Jahr bei Mainz 05 war sehr cool und ich habe viele tolle Leute kennen gelernt, auf die ich mich sehr freue. Und auf die Mainzer Fans und wieder mal in der Coface Arena zu sein. Aber auch darauf, hoffentlich drei Punkte mit nach Dortmund nehmen zu können (lacht).“