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Spielberichte 28.04.2024 - 19:40 Uhr

FSV verpasst drei Punkte gegen Köln

Nach verdienter Pausenführung agieren die 05ER in Durchgang zwei zu passiv und müssen spät den Ausgleich schlucken.

Mit einem 1:1 (1:0)-Remis musste sich der 1. FSV Mainz 05 am Sonntagabend im Duell mit dem 1. FC Köln zufrieden geben. Drei Zähler verpassten die Mainzer, die in Durchgang eins völlig verdient durch Leandro Barreiro in Führung gegangen waren und sogar verpasst hatten, diese auszubauen, aufgrund einer zweiten Hälfte, in der sie zu harmlos agierten und die sich ihnen bietenden Räume nur selten zu nutzen wussten. So war es in der 95. Minute Florian Kainz, der den Gästen per Foulelfmeter einen Punkt bescherte. Wenig später sah Phillipp Mwene noch eine äußerst umstrittene Rote Karte.

Eine Veränderung hatte Bo Henriksen gegenüber dem Remis in Freiburg am vergangenen Wochenende vorgenommen. Für den Gelb-gesperrten Jae-sung Lee rückte Karim Onisiwo in die Startelf des FSV. 

Vor dem Spiel rund um die Arena

Köln startet mutig, Barreiro mit verdienter Führung

Aggressiven Kölnern gelang es in der Anfangsphase, die Mainzer, deren Fans vor dem Anpfiff mit einer beeindruckenden Choreographie aufgewartet hatten, weit vom eigenen Strafraum fernzuhalten. So waren die Gäste zunächst das aktivere Team und drückten der ersten Viertelstunde ihren Stempel auf. Der FSV hingegen tat sich zunächst schwer, in Schwung zu kommen. Zur ersten Halbchance kamen die Gäste nach zwölf Minuten, als Denis Huseinbasic Robin Zentner aus gut 20 Metern prüfte. Es war so etwas wie ein kleiner Weckruf für die 05ER, die danach erstmals selbst offensive Akzente setzen konnten. In Minute 14 ging es über Jonny Burkardt blitzschnell über links, die Flanke des Angreifers erreichte den aufgerückten Nadiem Amiri, dessen Volley aus 14 Metern jedoch geblockt wurde. Die Gäste, die mutig begonnen hatten, zogen sich in der Folge mehr zurück, wozu der FSV den Gegner aber auch zwang. In der 20. Minute dann die bis hierhin beste Chance der Partie: Eine Amiri-Ecke segelte durch den Strafraum, wurde von Brajan Gruda nochmal scharf gemacht und auf Sepp van den Berg abgelegt, dessen abgefälschte Direktabnahme Marvin Schwäbe im Kölner Tor aber glänzend parierte. Spätestens jetzt waren die Gastgeber das tonangebende Team und sollten nach einer knappen halben Stunde mustergültig kontern. Ein Freistoß von Luca Waldschmidt wurde von Amiri abgefangen, über Burkardt landete das Leder erneut beim Winter-Neuzugang, der Onisiwo auf die Reise schickte. Der Österreicher setzte zum entschlossenen Sprint an, zog aus 15 Metern ab, Schwäbe wehrte genau in den Lauf Barreiros ab, der den Ball aus zehn Metern nur noch über die Linie drücken musste - 1:0 (29.).

Der FSV war nun voll da und nicht gewillt, sich auf der Führung auszuruhen. Vielmehr folgte die nächste glänzende Umschaltaktion nur kurz darauf: Erneut startete der FSV am eigenen Strafraum, auf der gegenüberliegenden Seite hatte Gruda viel Zeit und vor allem Übersicht, so dass Burkardt vom Klasse-Chip seines Offensiv-Kollegen profitierte, aus fünf Metern aber letztlich über das Tor schoss - eine Szene, die ein Tor verdient hatte (33.). Danach tat sich nicht viel bis hinein in die Nachspielzeit dieser umkämpften Partie, die die 05ER weitestgehend im Griff und die Kölner mit der Führung in Zugzwang gebracht hatten. Erst kurz vor Ablauf der zusätzlichen fünf Minuten, die vor allem den Münzwürfen auf Amiri vor der Ausführung eines Eckballs geschuldet waren, meldeten sich die Gäste noch einmal vor dem 05-Tor zurück. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung waren die Mainzer für einen Moment unsortiert, Steffen Tigges brachte seinen Abschluss aus halblinker Position allerdings nicht aufs Gehäuse. Die Führung zur Pause war unter dem Strich eine völlig verdiente.

Bilder des Spiels

05ER zu passiv, Köln verdient sich späten Ausgleich

Durchgang zwei begann - beide Teams machten unverändert weiter - mit einer Schrecksekunde für den FSV. Nachdem eine Flanke durch den Mainzer Strafraum gesegelt war, erwischte Anthony Caci Faride Alidou, unnötigerweise, auf dem Weg aus dem Sechzehner am Oberschenkel, woraufhin der Kölner zu Fall kam und Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Punkt zeigte. Waldschmidt trat an, setzte den Elfmeter aber neben den Pfosten - Glück für den FSV (48.). Die 05ER schienen diese Szene schnell wegzustecken und übernahmen, vorübergehend, wieder das Kommando, jedoch ohne selbst Gefahr zu erzeugen. In der 55. Minute wurde Onisiwo beim Dribbling gelegt, bekam einen Freistoß, war dabei aber so unglücklich auf die Hand gefallen, dass er den Platz verlassen musste. Ihn ersetzte Kapitän Silvan Widmer (56.). Die Partie war nun zerfahren. Während die Kölner nach einer guten Stunde dreimal wechselten, reagierte auch Henriksen nach 65 Minuten erneut, als er den stark Gelb-Rot-gefährdeten Caci durch Edimilson Fernandes ersetzte. Zum nächsten Abschluss kamen die Mainzer kurz darauf, als ein weiterer Amiri-Freistoß van den Berg erreichte, Schwäbe den Kopfball aber sicher halten konnte (67.). Richtig zwingend agierten die Mainzer nach dem Seitenwechsel aber nicht mehr, so dass immer die Gefahr bestand, einen Ausgleich zu riskieren. Brenzlig wurde es für passive 05ER in der 72. Minute, als eine abgefälschte Hereingabe von Alidou Benno Schmitz erreichte, der jedoch aus spitzem Winkel an Zentner scheiterte. Die Souveränität und Zielstrebigkeit aus Hälfte eins ließen die Mainzer aber zunehmend vermissen. Die Gäste ihrerseits näherten sich weiter an und verpassten einen Treffer sechs Minuten später erneut nur knapp, weil der eingewechselte Kainz aus 14 Metern nur das Außennetz anvisierte. 

Der Druck, aber auch die Nervosität, in dieser Schlussphase waren riesig und spürbar, wollten doch die 05ER diesen immens wichtigen Dreier nach Hause bringen, die Gäste brauchten drei Zähler, um sich im Abstiegskampf alle Chancen offen zu halten. Während der FSV nur noch sporadisch zu Halbchancen kam, so wie durch Gruda (83.), waren die Gäste einem Ausgleich nach der Pause näher, als die Rheinhessen der Entscheidung. In der 85. Minute brannte es lichterloh, als Schmitz sich über rechts bis zur Grundlinie durchtankte, auf Mark Uth passte, gegen den Zentner glänzend parierte und den Einschlag verhinderte. In der 90. Minute sollte der FSV dann aber doch noch bestraft werden. Max Finkgräfe konnte aus dem Halbfeld völlig frei flanken, Zentner wehrte den Kopfball von Sargis Adamyan mit dem Kopf ab, bevor er den Angreifer abräumte. Brand zeigte erneut auf den Punkt und blieb auch nach Sichtung der Videobilder bei seiner Entscheidung. Kainz trat an und sorgte spät, aber verdient für den Ausgleich. Tief in der Nachspielzeit sah schließlich Phillipp Mwene nach einem Foul an Uth im Mittelfeld glatt Rot - eine seltsame Entscheidung, die aber bestehen blieb. Weil auch Burkardts letzter Versuch in der elften Minute der Nachspielzeit nicht den Weg ins Ziel fand, blieb es nach diesem denkwürdigen zweiten Durchgang beim Remis, wodurch die 05ER nach 31 Spieltagen 28 Zähler auf dem Konto und weiterhin fünf Vorsprung auf die Kölner haben. Weiter geht es am kommenden Sonntagabend (19.30 Uhr) beim 1. FC Heidenheim. Dort werden, neben Mwene, auch die nun Gelb-gesperrten Amiri und Gruda nicht dabei sein können.

Mainz 05 - 1. FC Köln 1:1 (1:0)

FSV: Zentner - Caci (65. Edimilson), Kohr, van den Berg, Hanche-Olsen, Mwene - Barreiro, Amiri - Onisiwo (56. Widmer), Burkardt, Gruda (87. Ajorque)
Köln: Schwäbe - Schmitz, Hübers, Chabot, Finkgräfe - Martel, Huseinbasic (72. Kainz), Thielmann (62. Maina), Waldschmidt (62. Uth), Alidou - Tigges (62. Downs)

Tore: 1:0 Barreiro (29.), 1:1 Kainz (90.+5)

Zuschauer: 33.305
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Thomas Stein, Marco Achmüller, Florian Heft, Sören Storks)

Besonderes Vorkommnis: Luca Waldschmidt schießt Foulelfmeter neben das Tor (48.)