Profis 17.07.2025 - 18:30 Uhr
Schopp: "Das ist nochmal ein anderes Level"
Für Konstantin Schopp war es im ersten Moment "unfassbar", dass ein Verein wie Mainz 05 Interesse an ihm zeigt. Der 19-jährige Neuzugang aus Österreich will sich schnell an das Mainzer Spiel gewöhnen und auf lange Sicht in der Bundesliga durchsetzen

Konstantin Schopp sitzt am Donnerstagmittag vor Journalisten auf der Tribüne des Bruchwegstadions. Ein Ort, der nicht nur bei den Profis, sondern auch im Nachwuchs von Mainz 05 mit besonderen Erinnerungen verbunden ist. In der Saison 2023/24 bescherte die junge FSV-Elf den 05-Fans unter anderem gegen den FC Barcelona und Manchester City magische Nächte in der Youth League. Auch Schopp hat Erfahrungen in diesem Wettbewerb gesammelt. Mit Sturm Graz zog er in der vergangenen Saison bis ins Achtelfinale des Wettbewerbs ein, scheiterte dort aber im Elfmeterschießen an Olympiakos Piräus. Für Schopp war das aber bei weitem nicht das Highlight seines vergangenen Fußballjahres, an dessen Ende er in der Bundesliga beim 1. FSV Mainz 05 landen sollte.
Der 19-Jährige etablierte sich zunächst als Stammspieler in der zweiten Mannschaft (25 Einsätze in der 2. Liga Österreichs, insgesamt schon 42) des SK Sturm. Er gab außerdem seine Debüts in der österreichischen Bundesliga, in der Champions League sowie in der U21-Nationalmannschaft Österreichs. Auch deshalb ist Schopp, den 05-Sportdirektor Niko Bungert als "hoch talentierten Innenverteidiger" beschreibt, der "körperlich und fußballerisch alle Anlagen mitbringt, die ein Bundesligaspieler braucht", bei vielen Vereinen auf dem Zettel gelandet. Am Ende entschied sich der österreichische Juniorennationalspieler für die 05ER, um seine vielversprechende Entwicklung am Bruchweg fortzusetzen. "Das erste Mal, als mein Berater ‘Mainz 05’ gesagt hat, war ich sehr froh. Es war für mich unfassbar, dass so ein Verein Interesse an mir zeigt", gibt der Sohn des ehemaligen Bundesliga-Spielers Markus Schopp zu.
"Das ist nochmal ein anderes Level"
Dem 1,95 Meter großen Innenverteidiger ist bewusst, dass der Sprung aus der zweiten Bundesliga Österreichs in die höchste deutsche Spielklasse ein sehr großer ist. Die Herausforderung will Schopp mit Selbstvertrauen und gleichzeitiger Demut angehen. "Der Trainer traut mir voll und ganz zu, dass ich schon in dieser Saison eine Rolle spielen kann. Dafür will ich hart arbeiten", beschreibt er den klaren Plan, den ihm die 05-Verantwortlichen um Chefcoach Bo Henriksen aufgezeigt haben, weiß aber auch, dass er sich an die hohe Intensität gewöhnen muss. "Das ist nochmal ein anderes Level und braucht definitiv auch Zeit. Aber ich glaube, ich bin auf einem guten Weg."
Als sportliche Vorbilder nennt der 19-Jährige Virgil van Dijk vom FC Liverpool ("er strahlt viel Ruhe am Ball aus") oder den Spanier Sergio Ramos ("er hat oft auch wichtige Tore gemacht und nicht nur verteidigt"). Nach den ersten Trainingswochen ist aber auch 05-Urgestein Stefan Bell einer, bei dem Schopp auf dem Platz gerne genauer hinschaut. "Allein das Stellungsspiel und wie er in Kopfballduelle geht. Auch wie er Situationen löst, obwohl er nicht mehr der Schnellste ist", zählt Schopp auf, der das Kopfballspiel, die Vorwärtsverteidigung und das Aufbauspiel als Stärken nennt.
Eingewöhnen und etablieren
Seine Ziele für die ersten Monate in Mainz: Das eigene Spiel verbessern, sich an das sportliche Level gewöhnen und in der Mannschaft Stück für Stück etablieren. "Damit ich vielleicht schon in dieser Saison eine Rolle spielen kann." Kurzfristig möchte Schopp auch privat ankommen. "Die Wohnungssuche ist noch ein bisschen schwieriger", gibt er zu. Momentan lebt er noch, ebenso wie der australische Neuzugang Kasey Bos, mit dem er Mainz gerne erkundet, im Hotel. "Aber die Stadt gefällt mir schon sehr gut, der Dom oder auch Spaziergänge am Rhein sind cool."