Vorberichte 06.08.2016 - 13:03 Uhr
Karius kommt, kann aber nicht spielen
Gebrochene Hand verhindert den Einsatz von Loris Karius
Am Sonntag empfängt der 1. FSV Mainz 05 den FC Liverpool zum Freundschaftsspiel in der OPEL ARENA. Torhüter Loris Karius, im Sommer vom Rhein an den River Mersey gewechselt, freut sich schon auf die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, obwohl er verletzungsbedingt nicht auf dem Platz stehen wird.
Loris, erstmal Glückwunsch zu deinem Wechsel. War die Premier League schon immer dein Traum, insbesondere nach deiner Zeit in der Jugend von ManCity?
Loris Karius: „Liverpool FC ist eine sehr reizvolle Aufgabe, was hauptsächlich am Verein und seiner Tradition liegt. Die Liga ist natürlich auch extrem gut besetzt, deshalb freue ich mich sehr auf die neue Herausforderung in England – auch wenn ich wegen der Handverletzung leider auf meinen ersten Einsatz in der Premier League warten muss.“
Du sprichst den von dir erlittenen Handbruch an – eine bittere Verletzung, besonders für einen Keeper. Wie kann man sich von einem solchen Rückschlag erholen?
Loris Karius: „Das ist in der Tat bitter, besonders jetzt so kurz vor Beginn der Saison und nach einer Vorbereitung, in der ich sehr fokussiert dafür gearbeitet habe, mich anzubieten als Nummer eins im Tor. Aber Verletzungen gehören leider auch zum Fußballgeschäft. Und Rückschläge zu überwinden, und stärker zurückzukommen als zuvor auch.“
Wie fiel dein Abschied aus Mainz aus?
Loris Karius: „Leider konnte ich mich nicht persönlich von allen verabschieden, aber ich hoffe, dass ich das an diesem Wochenende nachholen kann – ich hatte eine sehr schöne, prägende Zeit in Mainz, die ich nie vergessen werde.“
Du wirst also trotz der gebrochenen Hand mit dem Team nach Mainz fliegen?
Loris Karius: „Klar. Das werde ich mir sicherlich nicht nehmen lassen.“
Kannst du ein bisschen erzählen: Wie war das so, als du vom Liverpooler Interesse erfahren hast?
Loris Karius: „Ich hatte mich am Anfang ehrlich gesagt gar nicht arg damit beschäftigt, da wir mit Mainz 05 in der heißen Phase im Kampf um die Europa League gesteckt haben und ich mich darauf konzentrieren wollte. Aber irgendwann musst du eine finale Entscheidung treffen, und das habe ich dann nach dem letzten Saisonspiel bei 05 getan.“
Jürgen Klopp war ja ein wichtiger Faktor für deinen Wechsel. Wie hat er dich überzeugt?
Loris Karius: „Natürlich war er das. Wir hatten sehr gute Gespräche. Er hat schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er einer der besten Trainer ist und ich bin mir sicher, dass er mich noch einmal ein ganzes Stück weiterbringen wird.“
In Liverpool ist wahrscheinlich alles eine Nummer größer als hier. Kannst du ein bisschen beschreiben, wie dein erster Eindruck in diesem großen Club war?
Loris Karius: „Ja, das ganze Drumherum ist schon extrem. Wie du in der Öffentlichkeit wahrgenommen wirst und mit welchem Interesse jeder deiner Schritte verfolgt wird, das ist auch für mich neu. Da muss man sich erst einmal dran gewöhnen. Im Club selber sind alle Mitarbeiter sehr nett und hilfsbereit. Das war ich aber schon gewohnt aus meiner Zeit in Deutschland.“
Du warst ja schon als ganz junger Keeper in England, bist dann zurück nach Deutschland und wurdest einer der besten Torhüter in der Bundesliga. Wie bist du in diesen Jahren gereift? Was nimmst du aus Deutschland und Mainz mit, das dir vielleicht früher noch für die Premier League gefehlt hat?
Loris Karius: „Ich habe mich sportlich und auch als Persönlichkeit weiterentwickelt. Fünf Jahre Arbeit mit Kuhni – ich denke, wenn man darauf zurückblickt, sieht man, was ich für Fortschritte gemacht habe. Er hat mit Sicherheit einen Riesenanteil an meiner Entwicklung. Dazu konnte ich von allen Cheftrainern neue Dinge mitnehmen, die mich vorangebracht haben.“
Gibt es denn etwas, dass dir aus Mainz fehlen wird?
Loris Karius: „Ja das Umfeld des Vereins. Die ganzen Leute, die ich nun auch schon eine ganze Zeit kenne. Die Atmosphäre im Stadion und viele gute Freunde. Mainz 05 ist etwas ganz Besonderes. Aber ich bin mir sicher, dass ich den Kontakt aufrecht erhalten kann.