Hallo Herr Alaba, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für unser kurzes Interview mit www.mainz05.de nehmen. Am Samstag treffen Sie auf Ihren Nationalmannschaftskollegen Julian Baumgartlinger, der hier in Mainz Kapitän ist. Wie würden Sie unseren Baumi beschreiben als Mensch und als Fußballer?
David Alaba: „Baumi ist ein super Fußballer, der sehr ehrgeizig ist und seinen Weg gemacht hat. Er ist Stammspieler bei Mainz und in der Nationalmannschaft und für beide Teams ein absoluter Leistungsträger. Außerdem ist er ein supercooler Typ, mit dem man viel Spaß haben kann.“
Gemeinsam haben Sie beim 4:1-Sieg gegen Schweden den Einzug in die EM-Endrunde klargemacht ein Riesenerfolg für den ÖFB, der sich erst zum zweiten Mal überhaupt für eine Endrunde in diesem Turnier qualifiziert hat. Fühlt sich das noch besser an als der Gewinn eines Meistertitels mit Bayern?
David Alaba: „Das kann man nicht miteinander vergleichen. Jede Meisterschaft mit dem FC Bayern ganz besonders, aber natürlich ist die erste Qualifikation von Österreich für eine EM überhaupt etwas ganz Großes, worauf alle Beteiligten stolz sein können.“
Sie sind erst 23 Jahre alt und kommen doch auf fast 200 Pflichtspiele für den Rekordmeister aus München – wie schafft man es, trotz einer so beeindruckenden Karriere so geerdet zu bleiben wie Sie?
David Alaba: „Danke für das Kompliment. Dafür sorgen meine Eltern und meine Freunde. Wenn die merken sollten, dass ich etwas die Bodenhaftung verlieren sollte, sagen sie mir das schon. Ich bin aber generell eher der Typ, der sich selbst nicht so wichtig nimmt und eher die große Bühne scheut.“
Trotz aller Erfolge gab es sicher auch mal Enttäuschungen in Ihrem Fußballer-Leben. Was war für Sie persönlich der bislang größte Rückschlag und wie haben Sie es geschafft, ihn zu überwinden?
David Alaba: „Jede Verletzung war eine Enttäuschung und ein Rückschlag für mich. Aber meine Familie, die Freunde und der Glaube an Gott haben mir geholfen, diese zu überwinden und mental noch stärker zurückzukommen.“
Gerade bei einem Top-Team wie Bayern München ist der öffentliche Druck im Gegensatz zum doch recht beschaulichen Mainz immens. Gab es Momente an denen Sie Ihren Fußballer-Job an den Nagel hängen wollten oder gedacht haben, der Druck ist einfach viel zu groß?
David Alaba: „Nein, den Zeitpunkt gab es nie. Dafür spiele ich einfach viel zu gerne Fußball. Aber dass man öffentlicher Kritik ausgesetzt ist und unter Druck steht, gehört zu dem Geschäft dazu, gerade wenn man Profi beim FC Bayern ist.“
Am Samstag reisen Sie mit dem FCB nach Mainz zum Auswärtsspiel. Die 05er haben gegen die Bayern zu Hause meist sehr gut ausgesehen – was macht die Mainzer in der Coface Arena so schwer zu bespielen?
David Alaba: „Die Mainzer sind sehr laufstark, spielen ein gutes Pressing und dann auch gute und gefährliche Konter. Im vergangenen Jahr haben wir dort 0:1 zurückgelegen und erst durch ein Tor von Arjen kurz vor dem Schlusspfiff 2:1 gewonnen. Ich spiele trotzdem gerne in Mainz, dort herrscht immer eine tolle Stimmung im Stadion und die Fans zeigen sich immer auch sehr respektvoll gegenüber uns. Man hat den Eindruck, dass sich die Menschen dort freuen, dass der FC Bayern bei ihnen spielt.“