Halbfinale endet Unentschieden

Nach der erfolgreichsten Mainzer Nachwuchssaison aller Zeiten wartete mit RB Leipzig der Meister der Bundesliga Nord/Nordost zum Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche B-Junioren Meisterschaft am Bruchweg auf. Und es wurde das erwartete Spitzenspiel auf Augenhöhe. Beide Teams schenkten sich nichts und vertagten die Entscheidung auf Sonntag. 

Die Nullfünfer starteten vor ordentlicher Kulisse nervös und ungewohnt fehlerhaft. RB nutzte die Ungenauigkeiten im Mainzer Spielaufbau für schnelle Bälle in die Spitze und kam immer wieder zum Abschluss. Doch an Präzision mangelte es auch hier, Flo Müller hatte im Mainzer Tor wenig zu parieren. Besser platzierte Suat Serdar mit feiner Volleyabnahme den zweiten Ball nach Freistoß Richtung Leipziger Gehäuse, es fehlten nur Zentimeter (13. Minute).

Nach und nach wich die Nervosität aus dem Mainzer Spiel, Jayson Breitenbach zog vom rechten Flügel nach innen und hämmerte das Spielgerät knapp neben den Pfosten. Der Ballbesitz der Nullfünfer schien sich nun auch langsam in Feldüberlegenheit niederzuschlagen, doch Joshua Endres machte einen Strich durch die Rechnung: Nach Balleroberung kam der Leipziger aus halblinker Position zum Torschuss und traf zur Führung (26.). Patrik Dzalto hatte nur wenig später Gelegenheit, zu erhöhen, verfehlte aber knapp. Der unermüdlich antreibende Heinz Mörschel machte es besser. Der Mainzer Zehner fand die Lücke in der Viererkette, ließ Verteidiger und Torwart Schwabe stehen und glich kurz vor der Pause aus (38.). Wenig später stand erneut Dzalto im Mittelpunkt, ließ mit hartem Einsteigen Bande und Gegenspieler erschüttern und sah die Rote Karte unmittelbar vor der Halbzeitpause.

Meikel Schönweitz erhöhte nach Wiederanpfiff den Druck auf die Gäste, brachte mit Törles Knöll einen weiteren Stürmer für Linksverteidiger Flühr, auf dessen Posten Andre Herr einrückte. Und es ging gleich zur Sache vor dem RB-Kasten. Törles Knöll kam links im Strafraum zum Abschluss, Keeper Schwabe konnte nur abklatschen. Leon Kern war zwar mitgelaufen, kam aber nicht schnell genug zum Ball. Leipzig war jetzt unterlegen, konnte nur noch selten für Entlastung sorgen, aber die Mainzer schlugen daraus zunächst keinen Profit.

Nach einem Freistoß von Mike Andreas war es wieder Mörschel, der schnell schaltete, den Ball direkt aufs Tor hob – und dem wieder die entscheidenden Zentimeter fehlten (67.). Suat Serdar kam noch dichter an den Führungstreffer, packte aus über zwanzig Metern den Hammer aus und streifte das Lattenkreuz. Von RB war in der Schlussphase weniger zu sehen, aber die Nadelstiche saßen. Fridolin Wagner probierte es nach einem Ballgewinn aus der zweiten Reihe, verfehlte aber noch deutlich (73.). Noch einmal kurz vor Schluss wurde es brenzlig, der Ball landete auf dem Netz von Flo Müllers Gehäuse.

Aber auch die Mainzer hatten weiter Chancen, Johannes Gansmann konnte aus spitzem Winkel Schwabe nicht überwinden, Justin Petermann setzte entschlossen nach. Aber weder er noch Serdar brachten den Ball über die Linie. Mit dem 1:1 steht RB nun im Rückspiel unter Zugzwang, die Nullfünfer können nach starker Leistung befreit aufspielen, um das Ticket fürs Finale in Leipzig zu lösen. „Druck verspüren wir keinen“, kommentierte Torschütze Heinz Mörschel nach dem Spiel.

Trainer Meikel Schönweitz kommentierte: „Es war der erwartet schwere Gegner, der ähnliche Stärken auf den Platz bringt wie wir. Anfangs waren wir sehr nervös, haben uns dann aber ins Spiel gekämpft. Mit dem Unentschieden konnten wir die Auswärts-Siegesserie der Leipziger schonmal beenden. Zur Halbzeit steht es jetzt 1:1, nur ein Auswärtssieg steht noch zwischen uns und dem Finale.“ 

Auch Thorsten Effgen pflichtete bei: "Wir wussten, dass wir es mit einem schweren Gegner mit ähnlicher Spielanlage zu tun bekommen. Die Jungs haben das gut gemacht und für das Rückspiel alles offen gehalten."

1. FSV Mainz 05 - RB Leipzig 1:1 (1:1)