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Profis 17.02.2015 - 14:50 Uhr

Emotionalität, Leidenschaft und Feuer

Martin Schmidt im Rahmen einer Pressekonferenz als neuer Trainer vorgestellt

Die Pressekonferenz zur Vorstellung von Martin Schmidt begann Manager Christian Heidel mit den Worten: „Ich sitze nicht gerne hier! Immer wenn so viele Leute im Presseraum von Mainz 05 sitzen, dann ist etwas passiert.“ Der Anlass an diesem Dienstagmittag war der Trainerwechsel beim 1. FSV Mainz 05. Auf den entlassenen Dänen Kasper Hjulmand folgt bei den Nullfünfern Martin Schmidt, bislang für die U23 in der 3. Liga verantwortlich. Bevor der Schweizer zu Wort kam, erläuterte Heidel noch einmal die Hintergründe der Entlassung Hjulmands: „Die Entscheidung, sich von Kasper Hjulmand zu trennen, war eine sehr schwierige. Ich glaube, dass Hjulmand ein überragender Trainer ist, um eine Mannschaft zu entwickeln und weiterzuentwickeln. Das meine ich auch so. Wir haben lange überlegt, ob er der richtige Trainer für uns ist, wenn es um den Klassenerhalt geht. Wir glauben einfach, dass es für die 13 Spiele einen Wechsel brauchte, weil jetzt andere Dinge gefordert sind. Wir sind nicht der Auffassung, dass Kasper der richtige Trainer dafür ist. Neben Taktik brauchen wir jetzt auch viel Emotion. Hier muss eine Mannschaft mit den Fans zusammenwachsen. Hier muss Power auf das Spielfeld. Das überragende Beispiel dafür ist Werder Bremen. Da hat sich die Stimmung übertragen auf die Stadt. Das brauchen wir jetzt auch. Wir haben uns nicht von Hjulmand getrennt, weil wir 14. sind, sondern weil wir das Gefühl hatten, die Negativspirale nicht durchbrechen zu können.“ Heidel ist felsenfest davon überzeugt, dass Martin Schmidt „das kleine Bisschen, was der Mannschaft fehlt“ ihr wird beibringen können.

Der 05-Manager betonte, „wir haben uns entschieden, Martin Schmidt am Dienstag vorzustellen, weil wir den Trainer Kasper Hjulmand als Erstes informieren wollten. Auch die Mannschaft haben wir vor der Veröffentlichung persönlich informiert. Wir haben uns zwei Tage intensiv Gedanken gemacht.“ Über den Zeitpunkt der Trennung, vier Spieltage nach der Winterpause, sagte Heidel: „Im Winter war uns das zu früh. Wir hatten gehofft, dass wir das anders regeln können – mit Kasper Hjulmand.“

Nun ist Schmidt gefordert, der bei seiner Vorstellung zwar kaum Stimme hatte, diese bei der Pressekonferenz trotzdem nicht schonte und ausführlich Rede und Antwort stand. „Ich bin ein sehr lauter Trainer. Am Freitagabend, wir haben in der 3. Liga gegen Dortmund II gespielt, war ich vielleicht zu laut. Und bei der Trainingseinheit heute Morgen habe ich meiner Stimme den Rest gegeben“, erklärte der Schweizer, der die Zuhörer auch darüber aufklärte, wo er den Hebel bei den Nullfünfern ansetzen möchte.  „Ich weiß genau, wo wir hinwollen. Ich weiß genau, welche Prinzipien und Attribute wir wieder rausholen wollen. Wir werden versuchen, die Zügel loszulassen und nach vorne zu marschieren. Ich möchte Emotionalität, Leidenschaft und Feuer reinbringen. Pressing-Fußball, Angriffsfußball, dem Gegner wehtun, das will ich reinbringen. Dafür stehe ich, nicht für stundenlange Theoriestunden.“

Klassischer Mainz-05-Fußball ist das, was er auf das Feld bringen möchte. „Ich würde lügen, würde ich sagen, Thomas Tuchel hätte mich nicht angesteckt mit seinem Fieber. Aber eigentlich ist es die ganze Art von Mainz 05, die bereits von Wolfgang Frank und Jürgen Klopp geprägt wurde. Aber ich bin ein eigenständiger Trainer und habe viele Ideen. Erstmal gilt es aber zu punkten, da gibt es keine Kompromisse.“ Das Ziel ist klar und heißt Klassenerhalt. Dazu sollen nun die Ärmel hochgekrempelt werden und jede Sekunde auf dem Platz genutzt werden. Das Rhein-Main-Derby gegen Eintracht Frankfurt kommt dem Schweizer dabei mehr als gelegen. „Der Gegner passt genau in die jetzige Situation!“