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Profis 30.07.2015 - 15:03 Uhr

Die Wahrheit liegt in der Mitte

Deutlicher Testspielsieg gegen Lazio Rom dank stabiler Leistung

Welche Aussagekraft haben Testspiel-Ergebnisse in der Saisonvorbereitung? Der 1. FSV Mainz 05 ist bei der Beantwortung dieser Frage spätestens seit dem legendären 5:0 gegen den FC Liverpool im Sommer 2006 vorbelastet, denn dem Rausch im freundschaftlichen Duell folgte eine Hinrunde in der Bundesliga mit sechzehn Partien ohne Sieg und am Saisonende gar der Abstieg. Was lernen wir also aktuell aus den beiden vergangenen Testspielen gegen die Champions-League-Aspiranten AS Monaco (1:5) und Lazio Rom (3:0)? Zumindest, die Ergebnisse vernünftig einzuordnen. 

„Der AS Monaco war in dem Spiel gegen uns eine Woche weiter in der Vorbereitung als wir, gegen Lazio Rom war es nun umgekehrt. In beiden Spielen hat man den Teams den jeweiligen Fitnesstand angemerkt. Lazio Rom kam nun direkt aus dem Trainingslager und war einen Tick müde, das hat man gesehen. Die Wahrheit in der Beurteilung der Ergebnisse liegt irgendwo in der Mitte“, sagte Trainer Martin Schmidt am Mittwochabend nach dem 3:0, das Yunus Malli (43.), Jairo (49.) und Christian Clemens (68.) nach sehenswerten Kombinationen herausgespielt hatten. Der zumindest in der Offensive zunächst in Bestbesetzung angetretene Vorjahres-Dritte der Serie A legte dabei noch nicht jene Galligkeit und Konsequenz an den Tag, für den italienische Teams eigentlich berüchtigt sind. 

Die Nullfünfer konnten für sich indes verbuchen, dass sie eine stabile Leistung abriefen, Lazio über 90 Minuten allenfalls eine Handvoll Torchancen gestatteten. Sie hielten den Gegner dabei überwiegend weit vom eigenen Strafraum weg und nutzten ihrerseits die Gelegenheiten konsequent. Der von Leon Balogun und Yoshinori Muto blendend herausgespielte Führungstreffer kurz vor der Pause war die erste nennenswerte Torchance der Mainzer. Loris Karius verhinderte vor der Pause mit zwei Paraden Treffer der Gäste. Gut zu wissen: Die Mannschaft blieb auch nach den personellen Wechseln in der zweiten Halbzeit jederzeit stabil. In der Breite macht der Kader einen sehr ordentlichen Eindruck. 

„Ich bin mit der Leistung insgesamt zufrieden, weil wir die Räume gut geschlossen haben und weil wir gute Szenen im Umschaltspiel hatten. Wenn wir in die Umschaltbewegung kommen, dann geht ganz schön die Post ab“, sagte Schmidt und spielte damit auf seine „Kanonen“ Jairo, Clemens, Muto und Maximilian Beister an, die den Kader auf ein neues Speed-Level heben. „Wir haben aber noch einige weitere gute Szenen verhühnert, weil wir den Ball zu lange gehalten haben. Daran arbeiten wir jetzt noch im Training.“ 

Bis zum ersten Pflichtspiel in zehn Tagen im DFB-Pokal bei Energie Cottbus haben sie hierfür noch Zeit. Am Freitag simulieren die Nullfünfer diesen Ernstfall schon einmal mit ihrer Reise nach England zum Testspiel beim Zweitligisten Rotherham United FC (Samstag, 16 Uhr MESZ). Kein so klangvoller Name, kein Champions-League-Glamour, dafür wahrscheinlich umso mehr Arbeit auf dem Platz.