• Home
  • News
  • Henriksen vor Bundesliga-Premiere: "Diese Gier spüre ich hier überall"

Vorberichte 16.02.2024 - 15:30 Uhr

Henriksen: "Diese Gier spüre ich hier überall"

Der neue 05-Trainer fiebert seinem Debüt entgegen und sieht sich in seiner Überzeugung nach den ersten Tagen der Zusammenarbeit mit der Mannschaft bestätigt.

Nach seiner vielbeachteten Antrittspressekonferenz vor drei Tagen ist der neue 05-Cheftrainer am Freitagmittag in den Spieltagsmodus übergegangen. An Optimismus und Positivität hat Bo Henriksen gut 24 Stunden vor seiner persönlichen Bundesliga-Premiere gegen den FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr) nichts eingebüßt, wenn nicht gar einige Prozentpunkte hinzugewonnen. Nach zwei Trainingseinheiten und zahllosen Gesprächen sieht sich der Däne vielmehr in seiner Überzeugung bestätigt, gemeinsam etwas erreichen zu können. "Ich habe ein Gefühl für die Situation und für jeden einzelnen Spieler entwickelt und ich spüre ihren Glauben", betonte der Däne, der sich von seinen ersten Tagen als Mainzer insgesamt mehr als angetan zeigte, den anwesenden Medienvertretern allerdings keinerlei personelle Einblicke gewähren wollte. "Lasst euch überraschen, eine Stunde vor dem Anpfiff werdet ihr alle Informationen haben", ließ er sich nicht in die Karten schauen.

Das Thema Mindset stand in den vergangenen Wochen immer wieder auf der Agenda rund um den FSV. Wie umgehen mit dem bisherigen Saisonverlauf, geprägt von vielen Rückschlägen, raren Erfolgserlebnissen und dem nun schon zweiten Trainerwechsel? Henriksen verriet auf dem Podium seinen Ansatz als Mensch und Trainer, wollte diesen aber gar nicht nur auf den Fußball übertragen wissen: "Egal, was du im Leben anfängst: Wenn du es mit Leidenschaft angehst und Vertrauen ineinander hast, dann wird es Spaß machen und dich als Gruppe zusammenschweißen. Dann spürst du sehr schnell, dass du zusammen etwas erreichen kannst. Unabhängig vom jeweiligen Ziel. Unseres ist jetzt, in der Liga zu bleiben - das ist unsere Meisterschaft. Entscheidend ist immer auch die gedankliche Herangehensweise: Wir gehen auf den Platz, um Fußballspiele zu gewinnen und nicht, um sie nicht zu verlieren. Diese Gier spüre ich hier überall,  in der Stadt, bei jedem Fan", versprach Henriksen. 

Beeindruckt von Fan-Zuspruch

Neben der Arbeit mit seiner neuen Mannschaft hat dem Fußballehrer in seinen ersten Tagen am Bruchweg noch etwas imponiert, wovon das gesamte Team profitieren werde aus seiner Sicht. Die erste Trainingseinheit, die kurzerhand auch den Fans zugänglich gemacht worden war, erfreute sich großen Zuspruchs. "Es waren fast 250 Menschen da. Ich habe gehört, dass es sonst manchmal nur zehn waren. Insofern ist das hervorragend und tut gut. Die Fans haben gesehen, mit welcher Power, Energie und Intensität die Jungs auf dem Platz standen. Und die Spieler haben gespürt, dass es den Fans wahnsinnig viel bedeutet. Morgen im Stadion wollen wir allen zeigen, was es auch uns bedeutet, in diesem Trikot spielen zu dürfen. Ich möchte eine emotionale und unbequeme Mannschaft auf dem Rasen sehen", so Henriksen, der keinen Zweifel daran zulässt, dass "diese Spieler hungrig sind und endlich wieder zusammen gewinnen wollen". 

Der Blick werde sich von nun an in allererster Linie nach vorne richten, da sich an der Vergangenheit ohnehin nichts ändern lasse. Was nicht bedeuten soll, dass man sie ausklammert. "Wir haben auch darüber gesprochen, was hier gut funktioniert hat, und da gab es viele Themen. Beispielsweise auch über die zehn Spiele ohne Niederlage in der letzten Saison", so Henriksen, der nämlich verstehen möchte, wie die Spieler sich damals fühlten, welche Faktoren ausschlaggebend waren und wo in der Gegenwart angesetzt werden muss.

Mit den Erkenntnissen der ersten Stunden als FSV-Coach und nach dem Abschlusstraining am Freitagnachmittag wird sich dann auch der Matchplan und die Zusammenstellung der Startelf herauskristallisieren. Ob es neben den Langzeitverletzten Stefan Bell und Nelson Weiper weitere Ausfälle zu verkraften gebe, ließ sich Henriksen vor dem Duell mit dem ihm aus Dänemark wohlbekannten FCA-Trainer Jess Thorup jedoch nicht entlocken. "Uns steht ein fast kompletter Kader zur Verfügung. Ich weiß, dass das in den letzten Monaten leider nicht immer der Fall war. Was ich auch weiß - und nur das zählt -, ist, dass sich die Fans auf eine Mannschaft freuen können, die morgen sich und allen anderen zeigen möchte, dass sie gute Fußballer sind. Ich freue mich darauf!"