Aufsteiger will dranbleiben

Nach einem Jahr Abstinenz hat sich der Jahn unter Trainer Heiko Herrlich eindrucksvoll im Profifußball zurückgemeldet. Trotz zwischenzeitlichem Durchhänger mit sechs sieglosen Spielen in Folge rangiert der Aufsteiger mit 17 Zählern weiterhin in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen.

Nach den Siegen gegen Paderborn und Osnabrück reichte es am letzten Wochenende erstmals wieder nicht für Zählbares. Im Spitzenspiel unterlag die Mannschaft von Heiko Herrlich dem Tabellenführer Duisburg mit 1:2. "Mit dem Ergebnis kann ich heute nicht zufrieden sein, aber die Leistung hat gestimmt", kommentierte der frühere Top-Torjäger Herrlich. „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Aber wir haben gezeigt, dass wir auch gegen Spitzenmannschaften mithalten können.“

Ganz ähnlich sah es auch Innenverteidiger Marvin Knoll: „Man muss sagen, dass wir viel mehr fürs Spiel gemacht haben und uns einfach nicht belohnt haben. Wir hatten die besseren Chancen. Es wäre auf jeden Fall ein Sieg oder zumindest ein Punkt drin gewesen.“ Ein Spielverlauf, wie ihn auch unsere Nullfünfer aus leidvoller Erfahrung bestens kennen. Mit einem guten spiel wird heute also sicher niemand zufrieden sein, denn „für gute Spiele bekommt man keine Punkte“, weiß nicht nur Knoll seit der letzten Woche.

Trotzdem erwartet der Coach für Sonntag „dieselbe Einstellung wie gegen Duisburg. Mainz hat viele talentierte Spieler im Kader, die alle Ambitionen in Richtung Bundesliga haben. Wenn die einen guten Tag erwischen, vielleicht auch noch in Führung gehen, wird es sehr schwer.“ Dafür steht dem Trainer eine eingespielte Mannschaft zur Verfügung, die zum Saisonstart nur punktuell verstärkt wurde (unter anderem mit Bene Saller aus Mainz). Zu Recht, denn nur an fünf Spieltagen stand der Jahn in der Vorsaison nicht auf dem ersten Platz der Regionalliga Bayern, auch in der Aufstiegs-Relegation war es nur kurzzeitig eng. Schlussendlich war die Rückkehr in die 3. Liga mit dem 2:0 im Rückspiel gegen die U23 des VfL Wolfsburg eine souveräne Angelegenheit. Die erhofft sich Heiko Herrlich auch am Sonntag: „Wir müssen zeigen, dass wir die Herrenmannschaft sind.“ Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr im Bruchwegstadion.