Auch in Münster ungeschlagen

Die Nullfünfer hatten den Tabellendritten in Münster über 92 Minuten klar im Griff und mit dem 1:0 durch Höler zum Halbzeitpfiff auch die hochverdiente Führung in der Tasche. Ohne eine einzige Torchance im zweiten Durchgang gelang den Preußen dank zweifelhaftem Foul-Elfmeter in der dritten Minute der Nachspielzeit aber doch noch der Ausgleich.

Die Gastgeber kamen in der Anfangsphase kaum ins Spiel, die Nullfünfer verzeichneten mehr Ballbesitz und wirkten insgesamt wacher und aggressiver. Die richtig gefährlichen Torchancen blieben aber auf beiden Seiten Mangelware. Sinnbildlich für die Anfangsphase ein Mainzer Freistoß: Philipp Klement legte sich den Ball zurecht, der ging aus gut 20 Metern aber fast ebenso weit über den Querbalken des Münsteraner Tores (14. Minute). Während es den Nullfünfern also an Präzision im Abschluss fehlte, fehlte es Münster an Abschlüssen selbst.

Es blieb auch weiter bei aktiven Gästen, die immer wieder von Fehlern im Spielaufbau der Hausherren profitierten. Münster hatte sichtlich Probleme mit den konsequent anlaufenden Nullfünfern, die die behäbigen Offensivversuche der Preußen früh unterbanden. Erst nach mehr als 30 Minuten der erste echte Torschuss des SC, nachdem Klement zuvor verfehlte: Marc Heitmeier zog von der Strafraumgrenze ab, Robin Zentner musste aber nicht eingreifen. Gefährlich wurde es dann wieder auf der anderen Seite: Damian Roßbach setzte gegen Innenverteidiger Schmidt entschlossen nach und eroberte den Ball im Sechzehner. Seinen Rückpass drosch Klement mit links in Richtung Tor, doch Scherder warf sich dazwischen und blockte zur ersten Ecke des Spiels (40.).

Münster kam durch Hoffmann noch zu einem sehenswerten Pfostentreffer, doch wieder machten es die Mainzer besser: Felix Müller, von Klement stark über links zur Grundlinie geschickt, legte quer auf Lucas Höler, der sich die Chance mit dem Pausenpfiff nicht nehmen ließ und aus kurzer Distanz zur verdienten Führung verwandelte.

Auch nach der Pause machte die Mainzer Ausbildungsmannschaft über den starken Klement unablässig Druck, die Preußen kamen kaum zu konstruktiven Aktionen. Piossek versuchte es mit einem langen Zuspiel auf Krohne, der Stürmer kam aber nicht dran. Das war es dann auch erstmal wieder mit der Münsteraner Offensive – einzig der knappe Spielstand hielt die Spannung aufrecht. Mit Amachaibou brachte SC-Trainer Loose eine zweite Spitze für die letzten zwanzig Minuten, doch die Gäste blieben am Drücker und hielten die Abwehr der Gastgeber beschäftigt.

Es roch nach einem hochverdienten und ungefährdeten 05-Sieg im Preußenstadion. Doch dann pfiff Schiedsrichter Koslowski beim Laufduell von Tobias Schilk und Piossek überraschend ab und zeigte auf den Punkt. Elfmeter, Ausgleich in der Nachspielzeit. Für unsere Nullfünfer ein Punkt beim Aufstiegsanwärter, der in den letzten Sekunden aber einen bitteren Beigeschmack bekam.

Trainerstimme:

05-Trainer Sandro Schwarz war zu Recht stolz auf die „Top-Leistung“ seiner Mannschaft. „Dass wir heute mehr verdient gehabt hätten, steht ja außer Frage. Aber wir haben einen Aufstiegsanwärter klar dominiert, haben konsequent nach vorne verteidigt und richtig guten Fußball gespielt. Über die Szene in der Nachspielzeit ärgern wir uns kurz, können aber mit einem guten Gefühl nach drei Spielen ohne Niederlage in die Pause gehen. Wir haben gezeigt, dass wir in der Liga überall bestehen können und das haben wir uns hart erarbeitet.“ 

SC Preußen Münster - 1. FSV Mainz 05 U23 1:1 (0:1)