Ärgerlicher geht es kaum

Fotos zum Spiel auf flickr.com/photos/05Nachwuchs

Die Nullfünfer spielten eine fast perfekte erste Hälfte, erarbeiteten sich sehenswerte Torchancen - nur der fällige Treffer blieb aus. Nach der Pause kam Stuttgart völlig überraschend zum 0:1 und traf damit mehr als nur das Tor: Die Mainzer knickten ein und gaben das Spiel zu früh auf. In der Schlussphase erhöhte der VfB per Foulelfmeter auf 0:2, womit die Partie endgültig entschieden war.

Die Mainzer waren von Beginn an die aggressivere und bessere Mannschaft und verzeichneten die ersten Tormöglichkeiten. Der agile Bouziane nahm wenige Minuten nach Anpfiff durch die Mitte Fahrt in Richtung Tor auf und spielte die Kugel in den Sechzehner zu Parker, der jedoch gegen einen VfB-Verteidiger einen Schritt zu spät kam (5.). Nach zwölf Minuten wurde es das erste Mal richtig brenzlig vor dem Tor der Stuttgarter. Nach einem Eckball köpfte Hack zunächst VfB-Keeper Vlachodimos an, ehe Kalig bei seinem Nachschuss nicht genug Druck hinter den Ball bekam und die frühe Führung verpasste. Kurze Zeit später die nächste Riesengelegenheit für die Nullfünfer: Nach einem langen Ball lief Bouziane völlig frei auf das Stuttgarter Tor zu, blieb gegen Vlachodimos jedoch nur zweiter Sieger (14.). Mainz dominierte die Partie und hatte durch Klement die nächste Gelegenheit, dessen Freistoß knapp über das Tor segelte (19.).

Die Gäste blieben bis zu diesem Zeitpunkt in der Offensive völlig blass und leisteten sich dazu Unachtsamkeiten in der Hintermannschaft. Kurz nachdem der ehemalige Mainzer und heutige VfB-Coach Jürgen Krammy den ersten Wechsel vornahm, erspielten sich die Gäste jedoch die erste gefährliche Offensivaktion. Eine scharfe Hereingabe von der rechten Seite konnte kein Mainzer Verteidiger aus dem Strafraum klären. In der Nähe befand sich Konstantin Rausch, der es allerdings nicht schaffte, den sich immer noch in der Luft befindlichen Ball aus einem Meter im Mainzer Tor unterzubringen (20.).

Nichtsdestotrotz konnte der VfB in der Folge das Spielgeschehen wieder offener gestalten. Torchancen gab es in dieser Phase wieder auf beiden Seiten. Rausch zirkelte einen Freistoß auf Breier, dessen Kopfball um Zentimeter das Tor verfehlte (27.). Wenig später setzte Bouziane Parker in Szene, der allerdings, bedrängt von einem Stuttgarter Verteidiger, aus 16 Metern über das Tor schoss (33.). Wenige Minute später die nächste Aktion der Gäste: Ein schneller Angriff durch die Mitte endete erneut bei Pascal Breier, dessen Schuss wenige Meter vor dem Mainzer Gehäuse im letzten Moment von einem 05-Verteidger geklärt wurde (36.). Eine Minute später bediente der aufgerückte Felix Müller mustergültig Devante Parker, der aus halbrechter Position Torhüter Vlachodimos anschoss (36.). Trotz dieser zahlreichen Torszenen blieb es beim 0:0 zur Pause.

Die Gäste kamen hellwach aus der Kabine und suchten den direkten Weg Richtung 05-Gehäuse. Konstantin Rausch setzte sich über die linke Seite durch und passte präzise in die Mitte, wo Pascal Breier anrauschte und aus 2 Metern das 1:0 für den VfB erzielte (46.). Mainz tat sich nach dem überraschenden Führungstreffer schwer, wieder in die Spur zu finden. Außer einem Schlenzer von Parker aus 30 Metern, der auf dem Tor landete (63.), konnten die Nullfünfer nicht mehr die ganz große Gefahr ausstrahlen. Der VfB dagegen zog sich sichtbar weiter in die eigene Hälfte zurück und lauerte auf schnelle Umschaltaktionen. Diese Taktik sollte sich spät in der Partie auszahlen. Als die Mainzer alles nach vorne warfen und die Räume öffneten, nutzte Kiesewetter den Platz für ein Dribbling über das halbe Spielfeld. Gestoppt wurde er erst von Alexander Hack. Das allerdings regelwidrig, was eine rote Karte für den Verteidiger und einen Strafstoß für die Gäste zur Folge hatte. Wanitzek ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte halbhoch zum 2:0-Endstand (87.).

Die Heimpremiere von Sandro Schwarz endete also mit einer Niederlage. Letzen Endes bitter, da die Nullfünfer in der ersten Halbzeit große Torgelegenheiten vergaben. „In der ersten Spielhälfte haben wir das umgesetzt was wir uns vorgenommen hatten, außer das Toreschießen“, ärgerte sich der Mainzer über die vergebenen Chancen. „In der Phase, in der wir uns befinden, musst du diese Gelegenheiten nutzen. In der zweiten Halbzeit hat es uns dann kalt erwischt. Danach haben wir zwar weiterhin ordentlich Fußball gespielt, jedoch die Durchschlagskraft der ersten Hälfte vermissen lassen. Besonders geärgert hat mich, dass die Jungs nicht bis zuletzt daran geglaubt haben, das Spiel noch zu drehen. Wir haben in der Pause angesprochen, dass wir bis zur letzten Sekunde alles geben müssen und auch in der 93. Minute noch ein Tor erzielen können. Davon war auf dem Platz aber zu wenig zu sehen, so kommt dann auch ein dermaßen ärgerliches Ergebnis zustande.“

1.FSV Mainz 05 U23 – VfB Stuttgart U23 0:2 (0:0)