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Vorberichte 27.01.2017 - 14:22 Uhr

05er fordern BVB im "Belastungstest"

Auch gegen den BVB soll die Defensive die Basis für das Spiel der 05er darstellen

Ohne Leon Balogun (Aufbautraining), Karim Onisiwo (Fußprellung), Emil Berggreen (dosiertes Programm nach Kreuzbandriss) und den letztmals gesperrten Jhon Córdoba, dafür aber mit jeder Menge Selbstvertrauen nach dem allen voran in der Defensive überzeugenden Auftakt ins Jahr 2017 gegen den 1. FC Köln empfängt der 1. FSV Mainz 05 am Sonntagnachmittag in der OPEL ARENA (Anpfiff: 17:30 Uhr) Borussia Dortmund. Einen Gegner, bei dem Ex-Trainer Thomas Tuchel neben Weltstars wie Marco Reus oder Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang zudem über zahlreiche Talente wie Ousmane Dembelé oder Raphael Guereirro im Kader verfügt, deren individuelle Klasse es zu verteidigen gilt. "Unser Spiel beruht immernoch auf der Defensive als unserer Basis", betonte 05-Trainer Martin Schmidt auf der Pressekonferenz gut 48 Stunden vor der Partie nochmals die Bedeutung des torlosen Remis gegen Köln. "Das verleiht uns großes Selbstvertrauen. Denn wir brauchen dieses solide Fundament."

Mit dem BVB habe sein Team nun zum Rückrunden-Auftakt den "Belastungstest schlechthin" zu bestehen, bei dem es nicht zuletzt wieder darauf ankommen werde, mit hoher individueller Qualität zu verteidigen. "Aus dem Auftakt schöpfen wir insofern Kraft und wissen, dass wir auch wieder Tore schießen können und werden", ist Schmidt überzeugt, mit einer Top-Leistung auch gegen den Tabellenvierten aus dem Ruhrgebiet einen Heimsieg einfahren zu können. Trotz des soliden Auftritts gegen Köln, als dem Gegner fast keine klare Torgelegenheit gestattet und Torjäger Anthony Modeste von Kapitän Niko Bungert und Stefan Bell nahezu komplett ausgeschaltet wurde, behält Schmidt es sich vor, möglicherweise dennoch leichte Veränderungen in seiner Startelf vorzunehmen. "Wir werden die Jungs ran lassen, die in Form sind und am besten zum Gegner passen. Schließlich haben wir unterschiedliche Spielertypen. Natürlich müssen und wollen wir nicht mehr so häufig rotieren wie im Herbst. Aber auch ohne die Dreifachbelastung gilt das Leistungsprinzip", verweist der 05-Trainer auch darauf, dass Spieler wie Giulio Donati, André Ramalho oder Jean-Philippe Gbamin ihre Rückversetzung auf die Bank als Auftrag angenommen und im Training eine Reaktion gezeigt hätten, wie er sie von "Vollprofis" erwartet.

Systemumstellung nicht ausgeschlossen

Neben dem Kampf um Bundesliga-Punkte ist insofern auch der Kampf um die Startelf- bzw. Kaderplätze am Bruchweg voll "entbrannt", wie Schmidt betont. Der Konkurrenzkampf habe sich dementsprechend auch die gesamte Woche über in positiver Art und Weise bemerkbar gemacht. Überhaupt könnte es gegen den BVB eine Option sein, vom gegen Köln praktizierten 4-4-2-System abzurücken und ein zusätzliches Element in der Zentrale einzubauen, um gegen die Offensive der Dortmunder noch mehr Stabilität zu gewährleisten. Ramalho oder Gbamin wären hier Kandidaten, freilich müsste ein Offensivspieler in diesem Falle weichen und Fabian Frei vermutlich die Rolle der "Acht" oder gar "Zehn" einnehmen. Auch um die Qualitäten eines Donati weiß Schmidt und schließt nicht aus, dass der Italiener, der bis Weihnachten alle Liga-Spiele absolviert hatte, auf seine angestammte Rechtsverteidiger-Position zurückkehren könnte. Nicht mehr als ein Luxusproblem für Schmidt, dem zwei Tage vor der Partie verschiedene taktische Varianten zur Verfügung stehen.

Letztendlich dürfte die Variante den Vorzug erhalten, mit der das Trainerteam überzeugt ist, das „unheimlich sichere Pass- und Positionsspiel“ des BVB am besten unterbinden zu können. "Ihre Spielweise ist sehr prägnant und enthält viele einstudierte Spielzüge. Insbesondere aufgrund der individuellen Klasse und dem Tempo von Dembelé, Reus oder Aubameyang müssen wir am Sonntag, wie schon gegen Köln, als Team verteidigen und brauchen eine hohe Laufintensität sowie Mut im Umschaltspiel. Dort gilt es Lücken zu finden in der Defenivse der Borussia und Torgelegenheiten zu kreieren. Dann sind Chancen da, unser Heimspiel gewinnen zu können", so Schmidt, der darüber hinaus davon überzeugt davon ist, dass der Abgang von Regisseur und Top-Scorer Yunus Malli zum VfL Wolfsburg keine Rolle mehr spielt. "Es ist nicht das erste Mal, dass wir wichtige Spieler verlieren. Für mich als Trainer eröffnen sich völlig neue Systemfragen, die Situation ermöglicht uns zudem mehr Variabilität in unserem Spiel. Das ganze Team hat die Herausforderung angenommen, so dass der Prozess, Yunus zu ersetzen, bereits sehr weit fortgeschritten ist." Am Sonntag ab 17:30 Uhr haben die 05er dann die zweite Gelegenheit im noch jungen Jahr 2017 ebendies unter Beweis zu stellen und über 90 Minuten in einer vollen OPEL ARENA einen weiteren Schritt im fortlaufenden Entwicklungsprozess des Kaders zu machen – bestenfalls mit drei Punkten gegen Ex-Trainer Tuchel auf der schwarz-gelben Bank.