Erster Schritt vor Gänsehaut-Kulisse

Halbzeit im Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Mit einem guten Gefühl und einem knappen 1:0-Sieg geht die U19 von Mainz 05 aus dem Hinspiel gegen den 1. FC Köln. Nicht nur aufgrund der guten Leistung, die die 05ER über weite Strecken der umkämpften Partie gezeigt hatten. Auch das Erlebnis, vor einer großen Kulisse auflaufen zu dürfen, nehmen die FSV-Jungs mit in das Rückspiel am Freitag (16 Uhr im Franz-Kremer-Stadion, live auf SKY, Gäste-Tickets gibt’s hier). Fast 4.500 Fans auf den Tribünen sorgten für eine großartige Atmosphäre am Ostersonntag.

"Ich fand die Kulisse sensationell, und die Jungs auch. Das hat man gemerkt“, sagte Benjamin Hoffmann nach der Partie. Die lautstarke Unterstützung sorgte für Gänsehaut beim Chefcoach der Mainzer U19 und seinem Trainerteam. "Wie früher" sei es gewesen, zitierte Hoffmann seinen Co-Trainer Christof Babatz, der einst noch als Spieler Bundesliga-Atmosphäre am Bruchweg erlebt hatte. Das ungewohnte Drumherum hemmte die Mainzer keineswegs, sondern beflügelte sie geradezu, vor allem in der Anfangsphase. Die ersten 15 Minuten gehörten nur den Rheinhessen, die den FC in der eigenen Hälfte einschnürten und mehr als die Führung durch Nelson Weiper verdient gehabt hätten. "Es war gerade zu Beginn ein bisschen unglücklich für uns, dass wir das Ergebnis nicht höher gestalten konnten“, sagte Hoffmann. Besonders nahe kamen die 05ER dem zweiten Treffer, als FC-Verteidiger Matti Wagner einen Lupfer von Weiper Zentimeter vor der Linie klärte. „Das war vielleicht für Köln die Initialzündung, dass sie das hier verteidigen können. Wenn wir da das 2:0 machen, ist es nochmal was anderes.“

"Es wird hart"

Die Gäste kamen nach und nach besser in die Partie und hatten ihrerseits kurz vor der Pause die dreifache Chance auszugleichen. "Köln hat im Verlaufe des Spiels dann auch spielerisch Lösungen gefunden, uns unter Druck zu setzen und sich gerade in der zweiten Halbzeit viele Torchancen erarbeitet.“ Vor allem Justin Diehl beschäftigte die FSV-Defensive immer wieder. Der Fleiß und die Laufarbeit gingen an die Substanz. "Irgendwann haben wir die Räume nicht mehr zubekommen. Kompliment an die Kölner, wie sie unserem Druck standgehalten haben. Das zeigt ihre Qualität. Wir haben uns ebenfalls gewehrt und ihre guten Phasen überstanden. Das spricht auch für uns“, so Hoffmann.

Bis Freitag haben die 05ER nun Zeit, das intensive Spiel aufzuarbeiten. Das Ergebnis passt, die Art und Weise auch. In Köln wollen sie den Weg zu einem möglichen Finale in der MEWA ARENA weitergehen. Hoffmann weiß, welche Herausforderung auf sein Team im Franz-Kremer-Stadion zukommen wird: "Es wird hart, wir werden viele Wege machen müssen defensiv wie offensiv. Wir werden uns in den Zweikämpfen durchsetzen müssen und wenn wir das tun, können wir uns wieder belohnen.“ Die erste Halbzeit hat die Mainzer U19 sehr gut gemeistert. Ein erster Schritt, mehr nicht. In Köln wird der FSV wieder alles in die Waagschale werfen müssen, um auch Teil zwei des Halbfinals erfolgreich abzuschließen.