Profis 19.01.2015 - 16:52 Uhr
Wieder voll dabei
Julian Baumgartlinger ist ins Training eingestiegen/Einsatz gegen Paderborn möglich

Die Krücken sind Geschichte – mit Julian Baumgartlinger kehrte nach Niko Bungert und Jonas Hofmann nun schon der dritte Langzeitverletzte in Marbella ins Mannschaftstraining zurück. Der Dauerläufer unter den Mainzer Mittelfeldspielern mischt wieder voll mit auf dem Rasen, geht in die Zweikämpfe, strahlt wieder dieselbe Stärke aus wie vor der Zwangspause.
Ende Oktober musste sich Baumgartlinger nach wiederholten Knieproblemen einer Arthroskopie unterziehen, und ab dann war für den österreichischen Nationalspieler zunächst einmal Schluss. Die Diagnose: eine Sehnenentzündung in der Kniekehle. Nach eingehenden Untersuchungen in Mainz und beim Kniespezialisten in München stand fest, dass nur totale Schonung und Entlastung als Therapie in Frage kommt. Schwer für jemanden, der nicht nur jedes Spiel mehr Kilometer abreißt als jeder andere im Mainzer Trikot, sondern auch als Charakter auf dem Platz eine der Säulen des Mainzer Spiels ist.
„Natürlich habe ich mich erst richtig geärgert, weil ich gedacht habe, ich kann nach drei Wochen wieder spielen. Dass ich vor Weihachten nicht mehr zum Einsatz kam, hat mich schon traurig gemacht. Andererseits muss man das Ganze auch mal in Relation sehen: Letztes Jahr habe ich 11 Wochen lang an Krücken gehen müssen, nun bin ich nach sechs Wochen wieder voll im Mannschaftstraining dabei. Man lernt, solche Dinge lockerer zu nehmen“, so der 27-Jährige.
Sicher hätte er lieber der Mannschaft auf dem Platz geholfen, als die restlichen Partien der Bundesligahinrunde von der Tribüne aus zu verfolgen, aber die Verletzung hat Baumgartlinger dazu gezwungen im wahrsten Sinn des Wortes die Füße still zu halten und Geduld zu haben. Denn zu starke Belastung hat die Sehnenentzündung überhaupt erst entstehen lassen. „Wir haben mit der Nationalmannschaft wegen der anstehenden Quali ein hartes Trainingslager absolviert, dann kam die Vorbereitung auf die Bundesliga. Ich musste immer wieder pausieren, da die Sehne schon gereizt war. Der Kreislauf aus starker Belastung und dann wieder Entlastung hat am Ende dazu geführt, dass aus einer Sehnenreizung letztlich eine Sehnenentzündung wurde. Die Ärzte haben nach der Arthroskopie absolute Entlastung des Knies empfohlen und wir haben dann sofort mit der Behandlung begonnen“, erklärt der gebürtige Salzburger. Die zwangsweise Ruhepause hat letztlich dabei geholfen, schneller wieder ins Training einsteigen zu können. „Vor Weihnachten habe ich schon wieder gelaufen, in meinem Winterurlaub habe ich mit der Reha begonnen und mit Trainingsbeginn im Januar wieder ballspezifisches Training absolviert“, so Baumgartlinger.
Nun hat der Österreicher drei Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert, mit Spielformen, Zweikämpfen und allem Drum und Dran – ohne Probleme im Knie. „Es geht mir sehr gut“, strahtl Baumgartlinger, „wenn die Woche so weiterläuft wie sie angefangen hat, bin ich am kommenden Wochenende definitiv bereit für Testspielminuten.“ Ob es für einen Einsatz gegen Paderborn reicht, weiß der 27-Jährige noch nicht: „Mein Ziel ist es aber auf jeden Fall, dem Trainer zur Verfügung zu stehen und dem Team dabei zu helfen, in der Rückrunde endlich wieder einen Sieg einzufahren. Die Durststrecke war jetzt ziemlich lang, aber ich bin überzeugt davon, dass wir eine gute zweite Saisonhälfte hinlegen können.“