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05ER Klassenzimmer 21.04.2015 - 11:02 Uhr

Wandertag der besonderen Art

Fairer Handel am Beispiel Textilien und Baumwolle

Einen Wandertag der ganz besonderen Art erlebte eine 10. Klasse der Alfred-Delp-Schule aus Hargesheim. Von Lisa Sauer, Mitarbeiterin des Weltladen Mainz, lernten die Schüler die grundsätzliche Arbeit des Weltladens kennen und konnten im Rahmen eines Workshops mit dem Schwerpunkt  „Fairer Handel am Beispiel Textilien und Baumwolle“ selbständig aktiv werden.

Zum Einstieg sollten die Schülerinnen und Schüler in Erfahrung bringen, in welchem Land ihre eigene Kleidung hergestellt wurde. Mit Hilfe einer großen Weltkarte stellten die Zehntklässler fest, dass die Herkunftsländer der Kleidungsstücke aus dem globalen Süden stammen. Der Großteil stammt aus Asien. Am Beispiel der Jeans sollten die Schüler einschätzen, welche Beteiligten, von der Herstellung bis hin zum Verkauf, am meisten vom Handel mit diesem Produkt profitieren. Ein erstaunliches Ergebnis kam dabei zu Tage. Nur 1% des Jeanspreises geht als Lohn an all die Arbeiterinnen und Arbeiter. Des Weiteren belaufen sich die Materialkosten auf 13%, die Transportkosten und sonstigen Gebühren (z.B. Zoll) auf 11% und die Markenfirma verfügt über einen Anteil von 25% des Jeanspreises für Werbung, Forschung, Entwicklung und Design. Die restlichen 50% kassiert der Einzelhandel. Trotz der Kosten für Verkaufspersonal, Ladenmiete und Verwaltung, kann dieser dennoch eine sehr große Gewinnspanne für sich verzeichnen. Da die Gewinnspanne des Handels umso größer ist je geringer die Produktionskosten sind, versuchen diese kräftig an den Arbeitslöhnen zu sparen. „Die meiste Kleidung wird deshalb in den so genannten Billiglohnländern u.a. von Kindern produziert. Der Lohn für diese reicht meist kaum zum Überleben aus“, verdeutlichte Sauer.

In einer offenen Runde wurde diskutiert, inwiefern man die Lebenssituation für die beteiligten Menschen und die Welthandelsbedingungen fairer gestalten könnte.

Die Schülerinnen und Schüler erörterten, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt bewusster und nachhaltiger zu konsumieren. Man muss nicht jedem Trend der Modewelt folgen, kann Kleidung unter Freunden oder in Netzwerken tauschen und nicht zuletzt bietet der Faire Handel eine Strategie den ausbeuterischen Strukturen entgegen zu wirken.

„Es gibt heutzutage auch verschiedene Plattformen, wo man die eigenen Sachen entweder verkaufen oder tauschen kann. Somit wird die Kleidung weiterhin genutzt“, merkte eine Schülerin an.

Am Ende des Tages nahmen die Schülerinnen und Schüler der ADS Hargesheim viel Wissenswertes zum Thema „Fairer Handel“ für die Zukunft mit. Der ein oder andere wird sich ganz bestimmt darüber Gedanken machen, wohin die nächste Shoppingtour führt und was genau gekauft wird.

Das 05er Klassenzimmer bedankt sich herzlich bei dem Weltladen Mainz für die Umsetzung dieser Aktion!