Profis 11.01.2014 - 19:06 Uhr

Viel Sonne, wenig Schatten

Nullfünfer halten es in Marbella atmosphärisch mit dem Wetter/kaum Trainingsausfälle

Heute war die letzte Trainingseinheit, am Sonntagvormittag treten die 05er dann die Heimreise an.

Trainingsinhalte umgesetzt, dominante Testspiele, keine Verletzungen, tolles Wetter. Die Bilanz des diesjährigen Winter-Trainingslagers in Marbella fällt für die Nullfünfer positiv aus. Zwei Wochen Vorbereitung stehen jetzt noch an mit weiteren drei Testspielen, dann geht es zum Bundesliga-Rückrundenauftakt zum VfB Stuttgart. Thomas Tuchel blickt diesem entspannt entgegen, sein Kader befindet sich im Soll.

Dem Mainzer Cheftrainer sind zu diesem Zeitpunkt allerdings nur schwer Zwischenbilanzen zu entlocken, die ohnehin noch keine richtige Aussagekraft über die mögliche Leistungsfähigkeit der Mannschaft beim ersten Pflichtspiel des Jahres in zwei Wochen haben werden. Es ist nicht nötig, die Form der Mannschaft nun hervorzuheben, in Stuttgart auf dem Platz gilt es Fakten zu schaffen.  Das Résumé  aus Marbella ist denn auch eher eine Momentaufnahme nach acht Tagen Trainingsarbeit.

„Die Bedingungen waren sehr gut, so wie wir es uns gewünscht haben. Unterbringung, Trainingsplatz, Wetter, alles sehr gut. Und wir sind mit einer großen Trainingsgruppe unterwegs, haben wenige Ausfälle. Das ist fast das Wichtigste in der Vorbereitung“, sagte Thomas Tuchel. Und die Qualität der Trainingsarbeit? „Unser Training hat einen selbstverständlichen Charakter. Es bedarf keiner Erwähnung, dass wir gut trainieren.“ Arbeitet die Mannschaft gut, freut das den Trainer. Thomas Tuchel wirkte in Marbella sehr entspannt.

Dennoch: Nicht verschwunden ist das Bewusstsein für die Schwere der Aufgabe in der Rückrunde, in die sich die Nullfünfer schnellstmöglich hereinfinden wollen, um eine zähe Serie wie vor einem Jahr zu vermeiden. Die 24 errungenen Punkte der Vorrunde haben die Nullfünfer mit Freude zur Kenntnis genommen, aber von Euphorie mag niemand sprechen. Die Erinnerung an die schwierigen Momente der vergangenen Monate, insbesondere durch Verletzungen und Formkrisen von Leistungsträgern, ist noch sehr wach. „Wir können es zum Beispiel nicht so einfach kompensieren, wenn wir Elkin Soto oder Niki Zimling, also Spieler mit denen wir ja auch eine Saison planen, nicht in voller Leistungsstärke auf dem Platz haben. Wir wissen, was wir für diese 24 Punkte leisten mussten, wie schwer es sich für uns angefühlt hat, diese trotzdem zu holen“, sagt Tuchel. „Deswegen machen wir unsere Bestandaufnahme mit sehr wachen Augen.“

Auch der andauernde Ausfall von Julian Baumgartlinger schmerzt immer noch. „Persönlichkeiten wie ihn oder Niko Bungert können wir nicht ersetzen“, sagt Tuchel. Immerhin absolviert der nach einem Knochenödem im Knie genesene Innenverteidiger das Training schmerzfrei. „Bei Niko merkt man sofort, dass er wieder auf dem Platz steht, weil er das Training und die Abläufe verinnerlicht hat. Das strahlt auf die gesamte Mannschaft aus“, so der Trainer.

Für die geht es nach der Rückflug von Malaga am Sonntagnachmittag in Mainz mit einem straffen Programm weiter. Montag ist frei, ab Dienstag wird das Training fortgesetzt. Die Mainzer Fans können den jeweils aktuellen Leistungsstand ihres Teams sehr genau verfolgen, die drei Testspiele innerhalb von fünf Tagen finden allesamt im Bruchwegstadion statt: gegen den FSV Frankfurt am Mittwoch  (15. Januar, 18 Uhr), gegen Esbjerg fB am Samstag (18. Januar, 15 Uhr) und gegen den 1. FC  Saarbrücken am Sonntag (19. Februar, 14 Uhr).

Den Nullfünfern dienen die Partien zur Belastungssteigerung von maximal 60 Minuten Einsatzzeit (Mittwoch) auf bis zu 90 pro Spieler am Wochenende – und natürlich zur Analyse der taktischen Abläufe. „Die Qualität der Gegner spielt für uns dabei keine Rolle. Ich erwarte in allen Fällen enge Spiele“, sagt Thomas Tuchel. Und die Fans können sich auf eine engagierte Mainzer Mannschaft freuen, auch wenn daheim wieder schattigeres Wetter wartet.