Im vergangenen Jahr wurden nur punktuelle Veränderungen vorgenommen, diesmal wird es definitiv eine Blutauffrischung im Kader des 1. FSV Mainz 05 geben. Jan Kirchhoff (zu Bayern München), Marco Caligiuri (zu Eintracht Braunschweig), Andreas Ivanschitz, Radoslav Zabavnik und Ivan Klasnic zählen ab dem 1. Juli nicht mehr zum Kader. Als erster Neuzugang steht seit Monaten Christoph Moritz (FC Schalke 04) fest. Doch dabei wird es selbstverständlich nicht bleiben.
„Neben sportlicher Qualität suchen wir auch charakterliche, menschliche Stärke“, so Thomas Tuchel über mögliche Kandidaten für Mainz 05. Denn, um als Underdog über sich hinauszuwachsen und als Gruppe gemeinschaftlich groß zu denken, sind bestimmte Charaktereigenschaften gefragt, die potenzielle Neuzugänge mitbringen müssen. „Wir freuen uns darauf, die Gruppe aufzufrischen. Und das ist auch nötig. Weil andere Typen uns neu beeinflussen, neue Elemente ins Spiel einbringen, eine kreative Unruhe entsteht“, so der 05-Coach.
Der Ball liegt jetzt bei Manager Christian Heidel. „Ich bin guter Hoffnung, dass wir dem Trainer einen Großteil seiner Wünsche erfüllen können“, sagt er. Die Wunschvorstellung sei es, die Geschäfte bis zum Trainingsauftakt abgewickelt zu haben. „Es kann immer passieren, dass man spät noch einen weiteren verpflichtet“, so Heidel. „Nach vier Jahren in der Bundesliga, ohne dass sich die finanziellen Voraussetzungen grundlegend verändert haben, wird es immer schwieriger, Spieler zu finden, die sofort helfen“, erklärt der 05-Manager. Der Mainzer Weg ist daher die Suche nach Profis, die das Potenzial haben, sich am Bruchweg weiterzuentwickeln. Und alle Spieler des aktuellen Kaders haben vor ihrem Urlaub noch einmal ihre Perspektiven aufgezeigt bekommen. „Jeder Spieler weiß, wie wir mit ihm planen“, so Tuchel.
Mit Angreifer Ádám Szalai plant der 05-Coach. Tuchel berichtete am Dienstagmorgen, dass sich sein verletzter Angreifer auf den Urlaub freue und froh sei, eine längere Pause zu haben – ohne Länderspiele. Bezüglich einiger Zeitungsmeldungen stellten Heidel und Tuchel klar, dass dem Ungar keine Angebote von anderen Vereinen vorliegen würden. „Er fühlt sich wohl in Mainz, geht mit der Situation sehr entspannt um und sein Berater hat von ihm auch nicht den Auftrag bekommen, einen neuen Klub für ihn zu suchen“, wusste Tuchel zu berichten.
Während sich die Spieler am Montag in den Urlaub verabschiedet haben, weilen Tuchel und Heidel noch ein paar Tage in Mainz. Dank moderner Kommunikationsmittel wird zumindest den Manager die Arbeit in den Urlaub begleiten. Am 23. Juni kommt es für die ersten Spieler zum Wiedersehen am Bruchweg, denn dann wird die „erste Gruppe auf dem Laufband stehen“. Für den 24. Juni ist das erste Training angesetzt, die Nationalspieler steigen am 1. Juli ein.