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Profis 20.08.2025 - 18:00 Uhr

Heimat-Besuch für den Mainzer "Vikinger"

Pünktlich zum Pflichtspiel-Auftakt in Dresden meldete sich der Norweger matchfit & freut sich nun auf den Kurzbesuch in der Heimat. Dort kommt es auch zum Wiedersehen mit den einen oder anderen Familienmitglied.

Im DFB-Pokal reichte die Luft für 30 Minuten. Schritt für Schritt tastet sich der Defensiv-Spezialist wieder an die Startelf des FSV heran. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Als eine Art Reiseleiter könnte Andreas Hanche-Olsen in den kommenden knapp 48 Stunden fungieren, die der 1. FSV Mainz 05 im hohen Norden Norwegens verbringt. Rosenborg Trondheim als Losglück für den norwegischen Nationalspieler. Nicht etwa, weil der Rekordmeister seines Heimatlandes sportlich zu den Kleinkalibern gehört, sondern, weil die Stippvisite ihm durchaus gelegen kommt. "Natürlich habe ich mich gefreut, als das Spiel in Stockholm letzte Woche vorbei war. Ich kenne das Stadion, habe ein paar Freunde dort und auch aus meiner Familie wird der eine oder andere dabei sein, denke ich", erklärt der 28-Jährige, der nach einem kleinen operativen Eingriff zu Beginn der Sommerpause pünktlich zum Beginn der Pflichtspiel-Runde wieder ganz nah dran ist an der Mannschaft. Viel Arbeit liegt hinter ihm, zunächst in der Reha, dann im Rahmen vieler individueller Einheiten gefolgt von der Wiedereingliederung ins Teamtraining. Beim Sieg in Dresden reichte es bereits für 30 Minuten, die er bestens weggesteckt hat. "Ob 90 Minuten schon drin sind, weiß ich nicht genau", gab er vor dem Abflug ehrlich zu, hofft aber natürlich auch im ihm wohlbekannten Lerkendal-Stadion auf Einsatzminuten. 

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Mit einem 2:2-Unentschieden im Gepäck verließ Hanche-Olsen Trondheim im August 2020 zum letzten Mal. Vor, Corona-bedingt, nur 200 Zuschauern hatte der damalige Kapitän und Abwehrchef von Stabæk Fotball für eine Überraschung sorgen können. Mit einem Remis im Hinspiel um den Einzug in die Gruppenphase der UEFA Conference League könnte wohl auch der FSV durchaus leben am Donnerstagabend (Anpfiff: 18 Uhr). Dabei geht es darum, sich die bestmögliche Ausgangssituation zu erarbeiten für das Rückspiel genau eine Woche später in der MEWA ARENA (Tickets im freien VVK erhältlich). Vor dem Duell weiß Hanche-Olsen so manches zu berichten über den international erfahrenen Konkurrenten: "Es der größte Klub in Norwegen mit einer guten Atmosphäre im Stadion, in dem es nie leicht ist anzutreten. Das wird eine interessante, spannende Erfahrung. Rosenborg bringt viel Intensität mit, sie sind taktisch gut. Wir müssen mit allem, was wir haben, dagegen halten", so Hanche-Olsen, der riesige Vorfreude empfindet. "Besonders an diesem Wettbewerb ist, dass wir uns die Spiele durch die Leistungen im letzten Jahr verdient haben. Jetzt müssen wir das auf internationaler Ebene bestätigen. Das ist eine neue Herausforderung, auf die wir Lust haben. Am Ende muss es uns allen Spaß machen - denn wir haben es uns hart erarbeitet."

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht wollen Nadiem Amiri, Lasse Rieß & Andreas Hanche-Olsen auch am Donnerstagabendnach den Rasen verlassen.

Hoher Spaßfaktor bei elf Grad

Dass die Mainzer auch zu dieser Partie, dem 05-Comeback auf internationaler Bühne nach fast neun Jahren, von weit über 1.000 Fans begleitet werden, die den Gästebereich im rund 21.400 Zuschauer fassenden Lerkendal füllen werden, begeistert auch den Abwehrspieler: "Die Fans sind total wichtig für uns, jedes Mal. Wir wissen, dass sie uns immer unterstützen, das nehmen wir auch auf dem Rasen wahr. Man spürt, dass Mainz 05 ein Klub im Aufwind ist und alle für den gemeinsamen Erfolg brennen." Heiß her gehen dürfte es am Donnerstag sowohl auf als auch neben dem Rasen. Nicht zuletzt, weil die Gefahr besteht, sich bei kühlen und regnerischen Temperaturen um die elf Grad einen Spätsommer-Infekt als Souvenir einzufangen. Während der Wetterumschwung den einen oder anderen auf dem falschen Fuß erwischen könnte, findet Hanche-Olsen die Bedingungen vor Ort genau richtig: "Das kalte Wetter, ein nasser Rasen, das macht mir Spaß", so der Mainzer "Vikinger", wie ihn Cheftrainer Bo Henriksen regelmäßig stolz bezeichnet. 

Wenngleich mitunter Welten liegen zwischen Rheinhessen und den klimatischen Verhältnissen in Norwegen, sind Mainz und der FSV für den Profi, der im Winter 2023 vom KAA Gent an den Bruchweg gewechselt war, längst zur zweiten Heimat geworden. Dies hatte er auch im Rahmen seiner Vertragsverlängerung im Juli ganz bewusst unterstrichen. "Es fühlt sich hier für uns einfach komplett richtig an, zum einen privat, zum anderen kann ich mich aber auch total mit dem Verein identifizieren. Die Art, wie hier Fußball gespielt wird, kommt meiner Idealvorstellung sehr nahe", so der 28-Jährige. Mit Blick auf die neue Saison, in der die 05ER so lange wie möglich in allen Wettbewerben vertreten sein wollen, dürfe man durchaus träumen und ambitionierte Ziele formulieren, findet er. Klar sei schließlich, dass es "ein großartiges Erlebnis für den gesamten Verein" wäre, mal ein Finale zu bestreiten. "Generell schauen wir aber gerade in dieser hektischen Phase immer nur auf das nächste Spiel, wollen uns immer wieder für unseren Aufwand belohnen und an die letzte Saison anknüpfen."