Profis 09.04.2013 - 17:37 Uhr

05er stehen im Stau

Sieben Teams dicht gedrängt in der Tabelle, Mainz mit 39 Punkten mittendrin

„Das fühlt sich auch zwei Tage später nicht besser an“, so Trainer Thomas Tuchel zur 1:2-Niederlage in Nürnberg. „Ich habe trotzdem in vielen Bereichen ein gutes Spiel von uns gesehen, mit bescheidenem Ergebnis.“ Für 68% Ballbesitz kann man sich nichts kaufen, sie dienen aber durchaus als Beleg für eine Weiterentwicklung der 05er, die unser Coach so auf den Punkt bringt: „Früher haben wir einen Rosenkranz gebetet, wenn wir geführt haben. Heute begegnen wir auch auswärts Gegnern, die tief in ihrer eigenen Hälfte stehen.“ So wie die Franken bei ihrem Heimspiel gegen die Nullfünfer. Mit dem Unterschied, dass die Tuchel-Elf gar nicht in die Verlegenheit kam, einen Rosenkranz zu beten. Statt einer Führung geriet man zweimal in Rückstand.

Ergebnismäßig stehen die Nullfünfer aktuell im Stau. Der Trainer hofft, dass der HSV das „Baustellenschild“ darstellt und es ab Samstag wieder schneller vorangeht. Sprich mit drei Punkten. Aber Spiele wie in Nürnberg gehören zum Fußball eben dazu. Das weiß auch der 05-Coach. „Die Kunst ist es, hartnäckig konsequent zu sein und trotzdem eine gewisse Lockerheit zu behalten“, so seine Devise. Diese Lockerheit war dem Elfmeterschützen Ádám Szalai im Grundig Stadion abhandengekommen. Tuchel glaubt, dass sich der Ungar bei diesem Schuss einen großen Rucksack an Verantwortung aufgesetzt habe. Er wollte unbedingt der Mannschaft helfen, doch der Strafstoß war dann „ein Stück zu platziert, ein Tick zu hart“.  

Ein qualitatives Problem sieht Tuchel jedoch nicht. „Für die Verwertung unserer Torchancen reicht unsere Qualität“, so der 05-Coach. Dennoch ist es genau diese mangelnde Effektivität und Konsequenz beim Abschluss, die die Nullfünfer so schmerzlich vermissen. Die eigene Herangehensweise stellt das Trainerteam nach der Auswärtsniederlage selbstverständlich nicht in Frage. „Ich kann nicht erkennen, dass wir nicht wollten. Ich habe uns ständig als dominant wahrgenommen und glaube nicht, dass man sagen kann, dass wir die falschen Mittel gewählt haben. Und was spricht dagegen, nach dem 1:2 mit einer Ruhe und Überzeugung weiterzuspielen?“