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Verein 23.11.2022 - 17:30 Uhr

Tischtennis: Richtungs­weisendes Kellerduell in der Bundesliga

Der Mainzer Tischtennis-Coach Kasica über den bisherigen Saisonverlauf, das anstehende Derby gegen Grenzau und die Rolle der Fans

Auch beim Heimspiel gegen Grenzau hoffen die 05ER auf die Unterstützung von den Rängen.

Am Sonntagnachmittag (15 Uhr) geht es für die Tischtennis-Herren des 1. FSV Mainz 05 in der Sporthalle Gymnasium Oberstadt um zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) (Tickets gibt es hier). Die 05ER gehen nach einem schwierigen Auftaktprogramm mit 2:10 Punkten als Tabellenletzter in den siebten Spieltag und treffen auf den TTC Zugbrücke Grenzau, der mit dem gleichen Punkteverhältnis Vorletzter ist. "Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, in dem am Ende die Tagesform eine Rolle spielen wird. Die Zuschauer können uns pushen und den Unterschied machen", erklärt FSV-Coach Tomasz Kasica.

Mit Realismus in die Partien

Die Situation der 05ER ist trotz des letzten Tabellenplatzes alles andere als aussichtslos. Mit dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, dem Post SV Mühlhausen und dem TTC Schwalbe Bergneustadt sind gleich drei Teams mit nur einem Sieg mehr in Schlagdistanz und Platz zehn als rettendes Ufer nur zwei Punkte entfernt. Dennoch: Die kommende Partie könnte für den FSV durchaus richtungsweisend sein, könnte man mit einem Heimsieg doch nicht nur die rote Laterne an den Gegner aus Grenzau weitergeben, sondern auch näher an die Kontrahenten aus dem Tabellenmittelfeld heranrücken. "Klar ist aber auch, dass wir erstmal unten drinstecken, wenn wir verlieren und dann Lösungen finden müssen, um Punkte zu holen", erklärt Kasica.

"Als Aufsteiger gehst du mit einer gewissen Aufbruchstimmung in die Saison und denkst, dass du auch in der Bundesliga alle vom Tisch spielen kannst. Dem ist aber nicht so, denn dort spielst du teilweise gegen Profis, die schon seit 15 Jahren in der Liga aktiv sind. Wir haben einen Kader, der zusammen auf ungefähr 20 Bundesliga-Spiele kommt, deswegen muss man das in Relation setzen. Das haben die Jungs verstanden und gehen jetzt mit einer anderen Erwartungshaltung in die Partien", so der FSV-Coach. Dies bedeute nicht, dass man die Aufgaben nun mit zu viel Respekt, sondern vielmehr mit Realismus angehe: "Wir wissen, dass wir eine starke Mannschaft sind, müssen aber Niederlagen akzeptieren, wenn der Gegner es besser macht", erläutert Kasica. Es sei in der Bundesliga wichtig, Niederlagen zu analysieren, um die Erkenntnisse mit in die nächsten Spiele zu nehmen. 

FSV-Coach Tomasz Kasica sieht die Entwicklung seiner Mannschaft insgesamt positiv.

05ER sammeln Erfahrungen

Besonders für den FSV sind jene Erkenntnisse von Bedeutung, denn man habe zwar ein "tolles, lernfähiges Team", aber eben auch eines mit wenig Bundesliga-Erfahrung. Diese fehle hier und da: Im ersten Bundesliga-Spiel habe man beispielsweise noch nicht gewusst, wie die Einspielregularien in der TTBL sind, beim jüngsten Auswärtsspiel in Bremen sei der Mannschaft die Kaltschnäuzigkeit, um eine solche Partie zu gewinnen etwas abgegangen. "Es sind Kleinigkeiten, die dazu führen, dass du oft ohne Punkte dastehst", erklärt Kasica. Natürlich sei man auf Punkte angewiesen, müsse aber im Großen und Ganzen die Entwicklung der Mannschaft sehen. Diese sei äußerst positiv, entsprechend gelte es, sich nach zuletzt starken Auftritten gegen Grenzau zu belohnen.

"Wenn man sich in der Liga umhört, bekommen wir eigentlich nur Komplimente", berichtet der Mainzer Tischtennis-Coach. Davon könne man sich zwar nichts kaufen, es bedeute aber dennoch etwas, von der Konkurrenz als einer der stärksten Aufsteiger der letzten Jahre bezeichnet zu werden. "Wir bringen eine gewisse Qualität mit und sind nah dran", lobt Kasica sein Team. Dies sei vor der Saison nicht unbedingt klar gewesen, hatten einige Experten doch einen punktlosen Abstieg der 05ER prognostiziert. "Wir haben bereits die ersten Punkte. Das zeigt, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt hat", erklärt der FSV-Übungsleiter weiter. 

Zuschauer als entscheidender Vorteil im Kellerduell

Den nächsten Schritt wollen die Mainzer am Sonntag im erst dritten Heimspiel der Saison gehen. "Ich glaube, dass das Publikum einen Vorteil darstellen kann. Es wäre natürlich schön, wenn wir 400 bis 500 Zuschauer hätten, denn sie können den Unterschied machen", weiß Kasica um die Bedeutung der Fans. Das Kellerduell sieht der FSV-Coach indes als Derby, liegt Grenzau doch nur etwas mehr als eine Autostunde von der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt entfernt. In der fußball-bundesligafreien Zeit sei die Partie gegen den TTC Zugbrücke für alle 05ER die perfekte Möglichkeit, um sportlich auf seine Kosten zu kommen und die 05-DNA aus dem Fußball an die Tischtennis-Platte zu übertragen, hofft der Mainzer Trainer im Kellerduell auf die Unterstützung zahlreicher Zuschauer.